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Erschienen in: DGNeurologie 1/2022

15.11.2022 | Pneumonie | Facharzt-Training

85/w mit Myasthenie und beatmungspflichtiger Pneumonie

Vorbereitungskurs Neurologische Intensivmedizin: Fall 28

verfasst von: P. Nydahl, Prof. Dr. T. Schmidt-Wilcke

Erschienen in: DGNeurologie | Sonderheft 1/2022

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Auszug

Eine 85-jährige Patientin mit bekannter Myasthenie wurde mit myasthener Krise und beatmungspflichtiger Pneumonie auf die neurologische Intensivstation aufgenommen. Bis zur Aufnahme lebte sie selbstständig im Pflegeheim, kognitiv nicht eingeschränkt und aufgrund der Myasthenie rollatormobil mit mehreren Sturzereignissen. Aktuell ist sie den 5. Tag auf Station, wach („Richmond agitation and sedation scale“ [RASS]: 0), frei von Schmerz (visuelle Analogskala [VAS]: 0), Delir („confusion assessment method for the intensive care unit“ [CAM-ICU] negativ), etwas ängstlich (VAS 0–10: 3) ohne Behandlungsbedarf. Sie kann Arme und Beine bei Kraftgrad 4 bewegen. Sie atmet druckunterstützt (FiO2 [„fraction of inspired oxygen“ [inspiratorische Sauerstofffraktion]]: 0,4, PEEP [„positive endexpiratory pressure“ [positiver endexspiratorischer Druck]]: 7 mbar, ASB [„assisted spontaneous breathing“ [assistierte Spontanatmung]]: 12 mbar, f [Atemfrequenz] 18 min − 1, paO2 [Sauerstoffpartialdruck im arteriellen Blut] = 75 mm Hg) über einen oralen Tubus, der sie zwar stört, weswegen sie aber nicht sediert werden möchte. Zur Tubustoleranz wird niedrigdosiert Sufentanil (10 µg/h) gegeben. Die sonstigen Vital- und Laborparameter sind bis auf erhöhte Entzündungszeichen altersentsprechend normal. Das CRP (C-reaktives Protein) ist rückläufig. Es werden keine Katecholamine verabreicht. Auf Spontanatmungsversuche (PEEP: 5 mbar, automatische Tubuskompensation über 5 min) reagiert sie mit Hyperventilation (f > 30/min; Atemzugvolumen 250 ml). Um die Frührehabilitation nicht länger zu verzögern, soll die Patientin mit Beatmung aus dem Bett mobilisiert werden. Die zuständige Pflegefachkraft und Physiotherapeutin bitten Sie um Beurteilung und ggf. Hilfe bei der Mobilisierung. …
Literatur
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Zurück zum Zitat Hodgson CL, Stiller K, Needham DM, Tipping CJ, Harrold M, Baldwin CE, Bradley S, Berney S, Caruana LR, Elliott D, Green M, Haines K, Higgins AM, Kaukonen KM, Leditschke IA, Nickels MR, Paratz J, Patman S, Skinner EH, Young PJ, Zanni JM, Denehy L, Webb SA (2014) Expert consensus and recommendations on safety criteria for active mobilization of mechanically ventilated critically ill adults. Crit Care 18(6):658CrossRef Hodgson CL, Stiller K, Needham DM, Tipping CJ, Harrold M, Baldwin CE, Bradley S, Berney S, Caruana LR, Elliott D, Green M, Haines K, Higgins AM, Kaukonen KM, Leditschke IA, Nickels MR, Paratz J, Patman S, Skinner EH, Young PJ, Zanni JM, Denehy L, Webb SA (2014) Expert consensus and recommendations on safety criteria for active mobilization of mechanically ventilated critically ill adults. Crit Care 18(6):658CrossRef
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Zurück zum Zitat Schaller S et al (2022) Lagerungstherapie und Frühmobilisation zur Prophylaxe und Therapie von pulmonalen Funktionsstörungen Schaller S et al (2022) Lagerungstherapie und Frühmobilisation zur Prophylaxe und Therapie von pulmonalen Funktionsstörungen
Metadaten
Titel
85/w mit Myasthenie und beatmungspflichtiger Pneumonie
Vorbereitungskurs Neurologische Intensivmedizin: Fall 28
verfasst von
P. Nydahl
Prof. Dr. T. Schmidt-Wilcke
Publikationsdatum
15.11.2022
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
Pneumonie
Pflege
Erschienen in
DGNeurologie / Ausgabe Sonderheft 1/2022
Print ISSN: 2524-3446
Elektronische ISSN: 2524-3454
DOI
https://doi.org/10.1007/s42451-022-00506-y

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