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Erschienen in: Journal für Ästhetische Chirurgie 4/2013

01.10.2013 | Übersichten

Prophylaktische mammachirurgische Versorgung von BRCA-Mutationsträgerinnen

Operative Konzepte mit Eigengewebe auf Basis anatomischer Strukturen

verfasst von: E. Trutschel, J. Hoffmann, U. Froster, W. Hartmann, A. Peek, Dr. M. Marx

Erschienen in: Journal für Ästhetische Chirurgie | Ausgabe 4/2013

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Zusammenfassung

Zur prophylaktischen Mastektomie kann Frauen mit positivem BRCA1-/BRCA-2-Nachweis im Rahmen der Prävention geraten werden. Das wesentliche Ziel dieser Eingriffe liegt in der individuellen Risikoreduktion der Erkrankungswahrscheinlichkeit von 55–80 % auf 1–2 %. Der Eingriff erfolgt in der Regel mittels hauterhaltender Mastektomie und simultaner Rekonstruktion. Die Autoren empfehlen eine endgültige Rekonstruktion ohne Fremdkörper und mit sicherem Operationsergebnis in entsprechend spezialisierten Zentren. Peri- und postoperative Komplikationen treten bei den meist jungen, gesunden Frauen in sehr geringem Maß auf. Bei bereits gesicherter Tumormanifestation als invasives oder präinvasives Karzinom wird ein sequenzielles Vorgehen mit hauterhaltender Mastektomie und simultaner Implantatrekonstruktion („spacer“) gewählt, um die endgültige histopathologische Aufarbeitung und gegebenenfalls eine R1-Situation im definitiven rekonstruktiven Konzept berücksichtigen zu können. Da die Dauerhaftigkeit von Implantatrekonstruktionen bei Tumorpatientinnen ohne Entwicklung einer interventionsbedürftigen, höhergradigen Kapselfibrose im Mittel nur wenige Jahre beträgt, empfehlen die Autoren die Eigengewebsrekonstruktion mittels DIEP- bzw. FCI-Flap. Bei Auftreten einer höhergradigen Kapselfibrose mit Interventionsbedarf oder auf Wunsch der Patientin nach Abschluss der adjuvanten Chemo- und/oder Strahlentherapie, kann in einem Sekundäreingriff die Rekonstruktion mittels freier Eigengewebstransplantation erfolgen, um ein dauerhaft positives Rekonstruktionsergebnis zu erreichen. Beratung, operatives und postoperatives Vorgehen werden in diesem Beitrag ausführlich beschrieben.
Fußnoten
1
Prof. Dr. Ursula Froster, Institut für Angewandte Humangenetik und Onkogenetik.
 
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Klijn et al (2002) Brustkrebs und prophylaktische Mastektomie bei Frauen mit Mutationen von BRCA1 oder BRCA2. Dtsch Ärztebl 99:A-1445/B-1229/C-1153 Klijn et al (2002) Brustkrebs und prophylaktische Mastektomie bei Frauen mit Mutationen von BRCA1 oder BRCA2. Dtsch Ärztebl 99:A-1445/B-1229/C-1153
2.
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3.
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Metadaten
Titel
Prophylaktische mammachirurgische Versorgung von BRCA-Mutationsträgerinnen
Operative Konzepte mit Eigengewebe auf Basis anatomischer Strukturen
verfasst von
E. Trutschel
J. Hoffmann
U. Froster
W. Hartmann
A. Peek
Dr. M. Marx
Publikationsdatum
01.10.2013
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Journal für Ästhetische Chirurgie / Ausgabe 4/2013
Print ISSN: 1867-4305
Elektronische ISSN: 1867-4313
DOI
https://doi.org/10.1007/s12631-013-0250-3

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