Erschienen in:
01.02.2021 | Refraktur | Implantatentfernung
Metallentfernungen
Zu oft Routine – zu wenig Indikation?
verfasst von:
PD Dr. T. A. Schildhauer
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 1/2021
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Zusammenfassung
Metallentfernungen werden meist als Routineeingriff angesehen, können aber zu aufwändigen und anspruchsvollen Operationen werden. Die Indikation zur Metallentfernung sollte daher streng gestellt werden. Sie ist gegeben bei Implantatversagen, Infektionen, Pseudoarthrosen und Weichteilkompromittierungen, in allen übrigen Fällen ist eine strenge individuelle Abwägung der Vor- und Nachteile – inklusive Kosten-Nutzen-Relation – erforderlich. Keine gesicherten Argumente für bzw. gegen eine Metallentfernung sind das Risiko einer Refraktur nach Metallentfernung oder das einer periimplantären Fraktur bei lang liegendem Implantat, „schmerzhaftes Implantat“, Metallallergie, eine mögliche kanzerogene Implantatwirkung oder auch eine Empfindlichkeit gegenüber Metalldetektoren. Der Eingriff selbst sollte keinesfalls von einem unerfahrenen Chirurgen vorgenommen werden.