Zusammenfassung
Rektovaginale Fisteln stellen ein seltenes Krankheitsbild dar, die Häufigkeit wird mit weniger als 5 % aller anorektalen Fisteln angegeben. Sie sind i. d. R. keine kryptoglanduär entstandenen Fisteln. Die Mehrzahl der rektovaginalen Fisteln sind traumatisch bedingt (postpartal bzw. operativiatrogen) oder mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung assoziiert. Rektourethrale Fisteln sind extrem selten. Neben kongenitalen rektourethralen Fisteln im Rahmen angeborener Malformationen (z. B. Analatresie) werden erworbene, d. h. meist iatrogen induzierte Fisteln beobachtet. Generell kommen beim Erwachsenen rektourethrale Fisteln am häufigsten iatrogen vor. So kann es intraoperativ (z. B. bei radikaler Prostatektomie) zu einer Verletzung des Rektums kommen. Rektourethrale Fisteln sind jedoch auch nach einer Kryotherapie, transurethralen Opera tionen oder einer Bestrahlung bei Prostatakarzinom beschrieben.