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Erschienen in: Allergo Journal 6/2022

05.09.2022 | Rhinitis und Sinusitis | Original Zur Zeit gratis

Langfristiger Nutzen der gezielten Mikronährstoff-Supplementierung mit der holoBLG-Lutschtablette bei Hausstaubmilbenallergikern

verfasst von: Prof. Dr. med. Karl-Christian Bergmann, Jennifer Raab, Linda Krause, Sylvia Becker, Sebastian Kugler, Prof. Dr. med. Torsten Zuberbier, PD Dr. med. Franziska Roth-Walter, Univ.-Prof. Dr. med. Erika Jensen-Jarolim, Prof. Dr. med. Matthias F. Kramer, Dr. Anke Graessel

Erschienen in: Allergo Journal | Ausgabe 6/2022

Zusammenfassung

Ziel: Untersuchung von langfristigen Effekten durch gezielte Mikronährstoff-Supplementierung durch die holoBLG-Lutschtablette. Nachuntersuchung in der Allergenexpositionskammer (AEC) bei Patienten mit Hausstaubmilben(HSM)-assoziierter allergischer Rhinokonjunktivitis (ARC), bei denen die letzte Supplementierung mit der holoBLG-Lutschtablette vor sieben bis acht Monaten endete.
Methoden: In einer vorangegangenen Studie nutzten Patienten drei Monate lang die holoBLG-Lutschtablette und wurden zwei Mal (Visite: V1, V3) in der AEC unter kontrollierten Bedingungen mit HSM-Allergen provoziert. Diese Patienten wurden sieben bis acht Monate nach Ende der Supplementierung für eine dritte Provokation (V5) rekrutiert. Die Symptome (nasal, konjunktival, bronchial, andere), allgemeines Wohlbefinden und Lungenfunktion wurden exakt wie in der vorangegangenen Studie aufgezeichnet. Der primäre Endpunkt war die Veränderung im Median der nasalen Symptome (TNSS, totaler nasaler Symptomscore) bei V5 im Vergleich zu V1. Als sekundäre Endpunkte wurden die Veränderung im totalen Symptomscore (TSS) und die zeitliche Entwicklung aller Symptomscores während V5 zu V1 mittels eines linearen gemischten Modells explorativ analysiert.
Ergebnisse: 27 der 32 Patienten konnten für die Nachuntersuchung inklusive dritte Provokation in der AEC rekrutiert werden. Der primäre Endpunkt TNSS (V1: 2,5 [IQR: 1-4], V5: 2,0 [IQR: 1-3]) war um 20 % (p = 0,15) verbessert. 40 % Verbesserung (p = 0,04) wurden für den TSS (V1: 5,0 [IQR: 3-9], V5: 3,0 [IQR: 2-5,5]) gezeigt. Die Analyse des zeitlichen Verlaufs aller Symptomscores und des persönlichen Wohlbefindens zeigte eine anhaltende, klinisch relevante Verbesserung bei V5 im Vergleich zu V1. Es ergaben sich keine wesentlichen Änderungen bei der Lungenfunktionsmessung.
Schlussfolgerung: Der nachhaltige und langfristige Rückgang im TNSS (primärer Endpunkt) und die anhaltende Verbesserung der sekundären Endpunkte (zeitlicher Verlauf aller Symptomscores und allgemeines Wohlbefinden) konnten auch sieben bis acht Monate nach Ende der Supplementierung mit holoBLG bestätigt werden. Dies weist auf einen längerfristigen Effekt der Immunresilienz hin, die durch holoBLG induziert wird.
Zitierweise: Bergmann K-C, Raab J, Krause L, Becker S, Kugler S, Zuberbier T, Roth-Walter F, Jensen-Jarolim E, Kramer MF, Graessel A. Long-term benefits of targeted micronutrition with the holoBLG lozenge in house dust mite allergic patients. Allergo J Int 2022;31:161-71
Eingang
18. November 2021
Annahme
11. Dezember 2021
Englische Fassung

Hintergrund

Erst vor kurzem wurde aufgeklärt [3, 4, 5, 6], dass beladenes β-Lactoglobulin (holoBLG) Mikronährstoffdefizite in den Immunzellen von Allergikern durch gezielte Mikronährstoff-Supplementierung ausgleichen kann. Zahlreiche Studien belegen, dass die Atopie mit Eisen- [7, 8, 9, 10, 11] und/oder Vitaminmangel [12, 13, 14, 15] in Zusammenhang steht. Dieser Mangel trägt zur Entwicklung der Atopie bei, da das Immunsystem überempfindlich gegenüber allergenen Stoffen wird [8, 15]. Es wurde gezeigt, dass die holoBLG-Lutschtablette diese Mikronährstoffdefizite ausgleichen kann, indem Mikronährstoffe wie Eisen, Retinsäure und Zink gezielt zu Immunzellen myeloischen Ursprungs transportiert werden [3, 4, 5, 6, 16].
Derzeit gilt die allergenspezifische Immuntherapie (AIT) als die einzige kausale Therapieoption für allergische Erkrankungen, die bei einer mindestens dreijährigen konformen Therapiedauer krankheitsmodifizierendes Potenzial aufweist. Das Konzept einer klassischen AIT ist die Desensibilisierung und besteht aus der wiederholten Verabreichung des allergieauslösenden Allergens, um Toleranz zu induzieren und eine langfristige Wirkung basierend auf zellulärer und humoraler Immunität aufzubauen [17, 18]. Eine der wesentlichen Limitationen der AIT bleibt jedoch die Allergenspezifität. Deswegen wird für jede Allergie eine spezifische AIT-Rezeptur benötigt oder eine Kombinationstherapie. Weiterhin gibt es Patienten, die nicht für eine AIT geeignet sind oder deren Motivation nicht für die Dauer einer dreijährigen Therapie ausreicht. Neuerdings besteht auch die Möglichkeit, dass Allergiker durch gezielte Mikroernährung diese Überempfindlichkeit der Abwehrzellen herabsetzen können und dadurch allergenunspezifisch "Immunresilienz" - eine Form der Resilienz der Immunaktivierung - erzielen, die sowohl gegen allergische Sensibilisierung als auch allergische Symptome schützt [2, 3, 16]. Im Gegensatz zur AIT besteht die hier beschriebene Herangehensweise darin, die Atopie durch gezielte Mikronährstoff-Supplementierung mit der holoBLG-Lutschtablette anzugehen. Dabei wird Immunresilienz über das angeborene Immunsystem allergenunspezifisch induziert und schon nach einer kurzen Supplementierungsphase führt dies zu einer Symptomlinderung [2, 16]. Die holoBLG-Lutschtablette, ein sicheres und gut verträgliches FSMP ("food for special medical purpose" = Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke) [2, 19], das eine relativ neue Herangehensweise im Bereich der diätetischen Lebensmittel darstellt [1] (als freiverkäufliches OTC-Produkt in deutschen und österreichischen Apotheken erhältlich) [20], beschreitet einen komplett neuen Weg im Kampf gegen allergische Krankheiten. Bisher wurden zwei Proof-of-Concept-Studien zu diesem Produkt mit allergischen Patienten abgeschlossen. Eine doppelblinde, placebokontrollierte (DBPC) Studie (NCT03816800) wurde mit 51 Birken- und/oder Gräserpollenallergikerinnen durchgeführt. Eine Kombination aus nasaler Provokation vor und nach Supplementierung und eine Feldstudien-basierte Auswertung des kombinierten Symptom- und Medikationsscores (CSMS) während der jeweiligen Pollensaison über eine eHealth-Applikation wurden als Endpunkte gewählt [16]. Diese DBPC-Studie dokumentierte einen signifikanten Rückgang im CSMS von 45 % während der Peak-Birken-Pollensaison 2019/2020 in der Gruppe, die die holoBLG-Lutschtablette erhalten hat, und eine 40 % CSMS-Reduktion während der gesamten Gräserpollensaisons 2019 und 2020. Übereinstimmend damit ging der totale nasale Symptomscore (TNSS), der während des nasalen Provokationstest (NPT) erhoben wurde, um 42 % in der holoBLG-Gruppe zurück - im Vergleich zu einem Rückgang um nur 13 % in der Placebogruppe [16]. Zudem konnte bei den allergischen Patienten nach der Mikronährstoff-Supplementierung ein verbesserter Eisenstatus gezeigt werden.
Die zweite Proof-of-Concept-Studie untersuchte die Effekte der holoBLG-Lutschtablette auf die Symptome von HSM-Allergikern während einer kontrollierten und standardisierten Provokation in einer validierten Allergenexpositionskammer (AEC) [2, 21]. In die Studie (NCT04477382), die in der AEC des ECARF-Institutes in Berlin durchgeführt wurde, wurden 32 HSM-Allergiker aufgenommen. Die Patienten bewerteten während der Provokation in der AEC ihre nasalen, konjunktivalen, bronchialen und weitere Symptome. Zusätzlich wurden der PNIF ("peak nasal inspiratory flow") und der PEF ("peak expiratory flow") gemessen, und das persönliche Wohlbefinden dokumentiert. Die Lungenfunktion wurde vor und nach der Provokation gemessen. Nach einer dreimonatigen Supplementierung mit der holoBLG-Lutschtablette (zwei Lutschtabletten pro Tag) wurden die Patienten erneut in der AEC provoziert. Der Median für den TNSS war zu diesem Zeitpunkt um 60 % signifikant (p = 0,0034) reduziert, der Median für den TSS (Summe aller Symptome, sekundärer Endpunkt) war um 40 % reduziert (p <0,0003). Diese Ergebnisse spiegelten sich auch in der Verbesserung des persönlichen Wohlbefindens um 42 % wieder, das über eine visuelle Analogskala (VAS: 0, sehr gut; 10, sehr schlecht) dokumentiert wurde. Der Anteil der Patienten, die über eine Spätreaktion infolge der Provokation mit dem HSM-Allergen in der AEC berichteten, war deutlich von 45 % vor Supplementierung auf 12 % nach Supplementierung zurückgegangen. Dieses Ergebnis weist auf eine gesteigerte Toleranz gegenüber der HSM-Provokation nach der Supplementierung mit der holoBLG-Lutschtablette hin [2].
Beide Studien zeigten eine Symptomverbesserung bei allergischen Patienten, die komplett allergenunspezifisch funktioniert und deren Ausmaß mit einer Allergenimmuntherapie vergleichbar ist [2, 16]. Dies unter dem Vorbehalt, dass beide Untersuchungen Pilotstudien waren. Jedoch waren beide darauf ausgerichtet, unmittelbare Effekte direkt am Ende der holoBLG-Supplementierung zu messen und lieferten keine Ergebnisse in Bezug auf potenzielle Langzeiteffekte.
Das Immungedächtnis wurde in der Vergangenheit nur für die Seite des erworbenen (adaptiven) Immunsystems beschrieben. Allerdings fordert das Konzept der "Immunresilienz" [3], ebenso wie die Entdeckung der "trained immunity" (angeborenes immunologisches Gedächtnis) [22], dieses Dogma eindeutig heraus. Denn die "trained immunity" beschreibt, dass auch das angeborene Immunsystem ein immunologisches Gedächtnis ausbilden kann, das nicht antigenspezifisch ausgebildet wird wie beim erworbenen Immunsystem. Vorangegangene präklinische sowie klinische Studien konnten zeigen, dass der Mechanismus der holoBLG-Lutschtablette antigen-unspezifisch funktioniert und die Reaktivität von Immunzellen des angeborenen Immunsystems beeinflusst [2, 3, 4, 6, 16], sodass man von einer Regulation über das angeborene Immunsystem als ersten Schritt ausgehen könnte. Mit dem Wissen zur "trained immunity" im Hinterkopf wollten wir untersuchen, ob die Supplementierung mit holoBLG auch Langzeiteffekte, also eine Art immunologisches Gedächtnis, erzielen kann. Deshalb wurden die HSM-Allergiker aus der vorangegangenen Studie in der AEC [2] nochmals rekrutiert, um sieben bis acht Monate nach Ende der Supplementierung mit holoBLG an einer dritten Provokation in der AEC teilzunehmen.

Methoden

Studienplanung und Materialien

Im Januar und Februar 2021 wurden die 32 HSM-Allergiker mit HSM-induzierter allergischer Rhinokonjunktivitis, die in die Interventionsphase (NCT04477382) [2] eingeschlossen wurden und an zwei kontrollierten HSM-Provokationen (Visite V1 und V3) teilgenommen haben sowie eine dreimonatige Supplementierung mit der holoBLG-Lutschtablette durchgeführt hatten, dazu eingeladen, an einer Folgevisite teilzunehmen. Bei dieser Visite (V5) wurden sie erneut mit der gleichen Menge an HSM-Allergen in der AEC des Instituts ECARF in Berlin provoziert (Abb. 1).

Die Patientenpopulation

Die geplante Studienpopulation bestand aus HSM-Allergikern, die schon in die vorangegangene Interventionsphase eingeschlossen wurden [2] (V1-V4 inkl. einer dreimonatigen holoBLG-Supplementierung) und Teil der finalen Datenanalyse waren. Die Ausschlusskriterien blieben unverändert zur vorangegangenen Studie [2].
Um jegliche symptomreduzierenden Einflüsse auf die Provokation auszuschließen, betrug die Karenzzeit für verschiedene Präparate vor der Provokation in der AEC folgende Dauer: drei Wochen für systemische Glukokortikoide, zwei Wochen für topisch applizierte nasale Glukokortikoide, sieben Tage für Cromone, drei Tage für Antihistaminika, drei Monate für Antibiotika, einen Monat für Pro-, Prä- und Synbiotika. Zusätzlich wurde abgefragt, ob die Patienten eine AIT gegen HSM nach V4 begonnen haben, die Supplementierung mit der holoBLG-Lutschtablette nach V4 fortgeführt oder zwischen V4 und V5 erneut gestartet haben, da das Produkt im freien Verkauf erhältlich ist.

AEC

Die Provokation wurde in der gleichen AEC nach exakt dem gleichen Protokoll ausgeführt wie in der vorangegangenen Studie [2]. Kurz zusammengefasst: Die Provokation wurde in der mobilen, standardisierten und validierten GA2LEN-AEC (ECARF) [21, 23, 24, 25] durchgeführt. Nach einer Akklimatisierungsperiode (20 min), wurden die Patienten für 120 min bei 55%iger relativer Luftfeuchtigkeit mit 250 μg/m³ HSM-Material (Gesamtextrakt aus Körper- und Faeces-Allergen [50 : 50 Mix] von kultivierten Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae; Allergon AB, Ängelholm, Schweden) provoziert. Menge und Zusammensetzung des HSM-Allergens sowie Partikelgröße wurden so gewählt, dass die Dosis eine hohe natürliche Exposition eines HSM-Allergikers widerspiegelt [26].

Gemessene Parameter

Um die bestmögliche Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu erzielen, wurden die Ergebnisparameter genauso erfasst wie in der vorangegangenen Studie [2]. Die Symptome wurden durch die Patienten auf einer Skala von 0-3 (keine, milde, moderate, schwere Symptome) bewertet. TNSS-Symptome (TNSS, totaler nasaler Symptomscore): rinnende Nase, Niesen, Nasenjucken, verstopfte Nase; TESS (totaler konjunktivaler Symptomscore): Juckreiz, Tränenfluss, Fremdgefühl; TBSS (totaler bronchialer Symptomscore): Kurzatmigkeit, Giemen, Husten, Asthma und TOSS (totaler Score sonstiger Symptome): Juckreiz Haut, Juckreiz Gaumen. Der TSS (totaler Symptomscore) kann maximal einen Wert von 39 annehmen und ist die Summe von TNSS, TESS, TBSS und TOSS. Der primäre Endpunkt war die Änderung im Median des TNSS nach 120-min-Provokation in der AEC bei V5 im Vergleich zu V1. Sekundäre Endpunkte waren die Veränderung im Median des TSS nach 120 min Provokation bei V5 im Vergleich zu V1 und die explorative Analyse des zeitlichen Verlaufs des TNSS, TESS, TBSS, TOSS und TSS während der Provokation und die unterschiedliche Entwicklung dieser zeitlichen Verläufe zwischen V1, V3 und V5. Die Veränderung im persönlichen Wohlbefinden (VAS: 0 = sehr gut bis 10 = sehr schlecht, gemessen in 0-100 mm auf der Skala), "Peak Nasal Inspiratory Flow" (PNIF, Peak Nasal Inspiratory Flow Meter, Clement Clarke International Ltd., Harlow, Essex, UK) und "Peak Expiratory Flow" (PEF, Peak Flow Meter, Personal Best, Philips GmbH, Herrsching, Deutschland) wurden vor und nach der Provokation sowie alle 30 min während der Provokation gemessen. Die Spirometrie, bestehend aus FEV1 ("forced expiratory volume in 1 second" = Einsekundenkapazität) und der Ratio aus FEV1/FVC (FVC, "forced vital capacity" = Vitalkapazität), wurde vor und nach der Exposition mit dem EasyOne™ Spirometer (ndd Medizintechnik AG, Zürich, Schweiz) gemessen und anschließend analysiert und aus Sicht eines Klinikers beurteilt. Spätreaktionen (LPRs) und unerwünschte Ereignisse (AEs) infolge der Provokation wurden in einem Nachsorgetelefonat 24 h nach V5 abgefragt.

Überwachung der Studie

Die Ethikkommission der Charité Berlin hat das Studienprotokoll (EA1/412/20) genehmigt. Die Studie wurde durch die Bencard Allergie GmbH finanziert und bei clinicaltrials.gov (NCT04872868) registriert. Die Teilnehmer erhielten detaillierte Studieninformationen und haben eine entsprechende schriftliche Einwilligung zur Teilnahme an der Nachbeobachtungsphase der neuen Studie sowie zur Verarbeitung und Speicherung ihrer Daten im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung unterschrieben. Pseudonymisierung und Patientenidentifikation wurden wie in der vorangegangenen Studie [2] in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen und Bestimmungen durchgeführt. Die Studie wurde im Einklang mit der "Deklaration von Helsinki" und allen relevanten, von Bund, Ländern und Gemeinden erlassenen gesetzlichen Bestimmungen durchgeführt.

Statistische Analyse der Ergebnisse

Die vorliegende Studie, bestehend aus der Nachbeobachtungsphase mit einer Visite in der AEC, wurde mit 32 Patienten geplant. Die Datengrundlage der Analyse besteht aus den 32 Patienten, die bereits für V1 und V3 herangezogen wurden [2], und den 27 Patienten, die an V5 teilgenommen haben. Die Analyse wurde analog zur vorangegangenen Studie durchgeführt [2], der primäre Endpunkt wurde mittels des gepaarten Wilcoxon-Tests ("Wilcoxon signed-rank test with continuity correction") errechnet und die sekundären Endpunkte wurden explorativ bestimmt. Zur Ermittlung der prozentualen Änderungen zwischen den Provokationen in der AEC wurde zuerst der Median der Scores bei V1 und V5 getrennt berechnet (alle Patienten, nach 120 min) und im Anschluss dann folgende Gleichung angewendet: ([Median V5 - Median V1]/Median V1) × 100. Angegeben sind Median, Interquartilsabstand (IQR) und prozentuale Veränderung. Der zeitliche Verlauf der Symptomscores bei V1, V3 und V5 wurde mit linearen gemischten Modellen [2, 27] analysiert. Die abhängige Variable der Modelle waren die verschiedenen Symptomscores. Die Patienten wurden als zufällige Effekte modelliert, um die interindividuelle Variabilität in den Baseline-Scores und der Reaktion auf die Behandlung zu berücksichtigen. Der Provokationszeitpunkt (V1, V3, V5), die Dauer in der ACE und die Interaktion zwischen Zeitpunkt und Dauer sind als feste Effekte modelliert worden. Die Modellannahmen wurden mittels Quantil-Quantil-Plots grafisch überprüft. Alle Analysen wurden mit R-Version 3.5.3 [28], dem Paket "lme4" zur Berechnung von linearen gemischten Modellen [29] und dem Paket "multcomp" zur Schätzung der p-Werte für die festen Effekte [2, 27, 30] durchgeführt. Die 95 %-Konfidenzintervalle (CI) der festen Effekte im linearen gemischten Modell und die dazugehörigen p-Werte sind deskriptive Kenngrößen, die nicht als Ergebnis einer konfirmatorischen statistischen Analyse zu verstehen sind. Die Ergebnisse des linearen gemischten Modells sind als erwartete Randmittelwerte in der Abb. 3 zusammengefasst. Diese sind Vorhersagen der abhängigen Variablen, also der Symptomscores, bei denen bestimmte Variablen konstant gehalten werden und andere variiert werden. In diesem Fall wurde die Intervention (V1, V3, V5) konstant gehalten und die Dauer in der ACE wurde variiert. PNIF und PEF werden als Mediane und IQRs berichtet und in Bezug auf ihre klinische Relevanz beurteilt (Daten nicht abgebildet).

Ergebnisse

Baseline-Demografie

Aus dem ursprünglichen Pool von 32 teilnehmenden Patienten der Interventionsphase [2] konnten 27 nochmals für eine dritte Provokation in der AEC rekrutiert werden; die weiterhin andauernde pandemische Lage verhinderte die Rekrutierung weiterer fünf Patienten. Das Durchschnittsalter der Studienpopulation war 40,7 Jahre (SD: 11,9) und 22 % waren männlich (Details hierzu in Tab. 1). Vor dem Start der Interventionsphase [2] haben alle eingeschlossenen Patienten mindestens zwei Symptome ihrer allergischen Rhinokonjunktivitis (ARC) - rinnende Nase, verstopfte Nase, Nasenjucken, Niesen, Augenjuckreiz - als moderat oder schwer eingestuft. Keiner der Patienten hat während der sieben bis acht Monate zwischen V4 und V5 holoBLG-Lutschtabletten angewendet.
Tab. 1:
Demografische Übersicht der Patientenpopulation und Baseline-Charakteristika
Alter (Jahre)
n = 27
Mittelwert: 40,66 (SD: 11,9)
Median: 38,0
Min: 24,0
Max: 65,0
Geschlecht, n (%)
n = 27
männlich: 6 (22 %)
weiblich: 21 (78 %)
Raucher, n (%)
n = 27
ja: 0 (0 %)
nein: 27 (100 %)
AIT > 5 years, n (%)
n = 27
ja: 3 (11 %)
nein: 24 (89 %)
AIT, allergenspezifische Immuntherapie; Max, maximum; Min, minimum; SD, Standard deviation

Effekte

Die Patienten haben bei V5 in 10-minütgen Abständen während der 120-minütigen Provokation in der AEC ihre Symptome bewertet, so wie auch schon bei V3 und V1 durchgeführt (Interventionsphase) [2].
Primärer Endpunkt: Der primäre Endpunkt der Studie war die Differenz im TNSS zwischen V5 und V1 am Ende der 120-minütigen Provokation (Abb. 2a). Bei V1 lag der Median des TNSS nach 120 min bei 2,5 (IQR: 1-4) [2] im Vergleich zu 2,0 (IQR: 1-3) bei V5. Dies stellt eine 20%ige (p = 0,1516) Reduktion im TNSS sieben bis acht Monate nach Ende der Supplementierung mit holoBLG dar.
Sekundäre Endpunkte: Einer der sekundären Endpunkte war die Summe aller Symptomscores aller beobachteten Organe, berichtet als Median des TSS nach 120 min (Abb. 2b). Dieser lag bei V1 bei 5,0 (IQR: 3-9) [2] und bei V5 bei 3,0 (IQR: 2,0-5,5) (Wilcoxon-Test: 95 %-CI: 0,00001-4,5, p = 0,04) und war demnach bei V5 um 40 % reduziert gegenüber V1. Mediane und IQR aller Symptomscores nach 120-min-Provokation sind in Tab. 2 gelistet. In der vorangegangenen Studie [2] wurde die zeitliche Symptomentwicklung aller vier einzelnen Symptomscores und des TSS während der 120-minütigen Provokation bei V3 und V1 in einer explorativen Analyse verglichen. In das zugrundeliegende, lineare gemischte Modell wurden nun die Daten von V5 integriert, um die drei Visiten (V1, V3 und V5) miteinander vergleichen zu können. Dieses Modell korrigiert für die interindividuelle Variabilität durch Schätzung eines zufälligen y-Achsenabschnitts pro Patient. Es identifizierte relevante feste Effekte für die Provokationsdauer in der AEC und relevante Interaktionseffekte zwischen der in der AEC verbrachten Zeit und der Supplementierung mit holoBLG beziehungsweise sieben bis acht Monate nach Ende der Supplementierung für alle Symptomscores. Bei V5 wurde im Vergleich zu V1 eine relevante Verbesserung der Symptome festgestellt, die sich durch einen geringeren Anstieg der Symptome während der Provokationsdauer als bei V1 zeigte (Abb. 3). Die Verringerung der durchschnittlichen Steigung pro Minute war bei allen Scores zwischen V5 und V1 nicht so stark ausgeprägt wie zwischen V3 und V1, dennoch war die Steigung bei allen Symptomscores bei V5 in relevantem Ausmaß reduziert gegenüber V1. Abb. 3b fasst alle Ergebnisse des gemischten linearen Modells zusammen, die durch den Interaktionsterm identifiziert wurden. Die p-Werte stellen hier deskriptive Kenngrößen dar. Die zeitliche Entwicklung des TSS ist hier als Beispiel im Detail erläutert: Während V1 stieg im Laufe der 120-minütigen Provokation in der AEC der TSS mit einer Durchschnittsrate von 0,043 pro Minute (95 %-CI: 0,037-0,049, p < 2 × 10-16) an [2]. Während V3, direkt nach der dreimonatigen Supplementierung mit holoBLG, war die Steigung um 0,028 pro min (95 %-CI: 0,019-0,036, p = 4,86 × 10-10) verringert, wodurch die Steigung während V3 0,015 pro min betrug [2]. Sieben bis acht Monate nach dem Ende der Supplementierung (V5) war die Steigung immer noch um 0,021 pro min (95 %-CI: 0,01-0,03, p = 4,73 × 10-6) verringert im Vergleich zu V1, somit lag die Steigung während V5 bei 0,022 pro min. Für PNIF und PEF (nicht abgebildet) konnten keine relevanten Unterschiede zwischen V1 [2] und V5 gezeigt werden, wie auch schon zuvor zwischen V1 und V3 [2]. Restriktionen und Obstruktionen (Spirometrieparameter nicht abgebildet) wurden weder vor noch nach einer der Provokationen (V1, V3, V5) beobachtet.
Tab. 2:
Mediane und Interquartilsabstände (IQR) der Symptomscores bei 120 min in der AEC (V1, V3, and V5)
 
V1
V3
V5
TNSS
2,5
(IQR: 1-4)
1
(IQR: 1-3)
2
(IQR: 1-3)
TESS
1
(IQR: 0-2)
0
(IQR: 0-1)
0
(IQR: 0-2)
TBSS
0
(IQR: 0-2)
0
(IQR: 0-1)
0
(IQR: 0-1)
TOSS
1
(IQR: 0-2)
0,5
(IQR: 0-1)
0
(IQR: 0-1)
TSS
5
(IQR: 3-9)
3
(IQR: 2-4)
3
(IQR: 2-5,5)
AEC, Allergenexpositionskammer; IQR, Interquartilsabstand; TBSS, totaler bronchialer Symptomscore; TESS, totaler konjunktivaler Symptomscore; TNSS, totaler nasaler Symptomscore; TOSS, totaler Score sonstiger Symptome; TSS, totaler Symptomscore; V, Visite
Nach 120 min, war der Median des VAS von 32 bei V1 (IQR: 17,75-52) [2] auf 14 bei V5 (IQR: 6,5-34) reduziert (Wilcoxon-Test: 95 %-CI: 8,00-24,00, p = 0,001). Dies beschreibt einen klinisch bedeutenden Anstieg des Wohlbefindens des Patienten um 56 % (Abb. 4).
Während des Telefonats V2, 24 h nach der ersten Provokation, haben 14 von 31 Patienten (45 %) über Spätreaktionen in Folge der Provokation mit dem HSM-Allergen berichtet: Augenjuckreiz und Tränenfluss, Halsschmerzen, Durstgefühl, Schluckprobleme, Atemnot, verstopfte Nase, Kopfschmerzen, Hautjuckreiz und milde Urtikaria, Husten und Niesen [2]. Bei V6, Telefonat 24 h nach der dritten Provokation (V5), haben 9 von 27 (33 %) der Patienten von solchen Spätreaktionen berichtet: Juckreiz, Niesen und verstopfte Nase (Abb. 5).

Diskussion

Allergien gegen Inhalationsallergenquellen wie Pollen, HSM, Schimmel oder Tierepithelien sind, wie auch Nahrungsmittelallergien, auf dem Vormarsch [31]. Die AIT ist bislang die einzige kausale Therapiemöglichkeit und die Effektivität sowie das Sicherheitsprofil dieser krankheitsmodifizierenden Behandlung wurde mehrfach in klinischen Studien bestätigt [32]. Diese Therapie wird als Behandlung gegen saisonale und perenniale allergische Rhinitis sowie bei gut kontrolliertem Asthma von verschiedenen Fachgesellschaften wie zum Beispiel der European Academy for Allergy and Clinical Immunology empfohlen [33, 34]. Leider deckt diese Empfehlung aber nicht alle Patienten mit allergischen Erkrankungen ab. Viele leiden gleichzeitig an mehreren Allergien und auch, wenn eine AIT gegen ein oder zwei der verursachenden Allergenquellen begonnen wird, erreichen sie damit trotzdem oft keine ausreichende Symptomkontrolle und Zufriedenheit. Wenn seltene Allergene die Auslöser der allergischen Symptome darstellen, fehlen in vielen Fällen geeignete AIT-Produkte zur Behandlung. Weitere wichtige Patientengruppen sind solche, die nicht für eine AIT geeignet sind, zum Beispiel aufgrund bestehender Kontraindikationen beziehungsweise mangelnder Bereitschaft eine dreijährige AIT mit täglichen oder monatlichen therapeutischen Dosen überhaupt zu beginnen. Grundsätzlich überwiegen für einige Patientengruppen die Nachteile aufgrund der Allergenspezifität der Produkte, Compliance und Adhärenz zum Behandlungsschema sowie einem bestehenden Restrisiko für anaphylaktische Reaktionen, obwohl die AIT weiterhin die einzige akzeptierte, krankheitsmodifizierende Option darstellt. Zusätzlich zu den genannten Gründen gibt es auch Personen mit Allergien, die einen Allergologen erst gar nicht erreichen, da eventuell die initiale Diagnosestellung beziehungsweise die Überweisung zu einem allergologischen Fachzentrum ausbleibt.
Hier wurde ein neuartiger Ansatz zur Linderung von Allergiesymptomen entwickelt, der sich das Potenzial der gezielten Supplementierung mit Mikronährstoffen zunutze macht. Immunresilienz, die auf der Stärkung des angeborenen Immunsystems beruht, ist hier vermutlich der Schlüssel, um diesen allergenunspezifischen Ansatz zu erklären [3, 4, 6, 35]. Dieses innovative wissenschaftliche Konzept wurde in ein Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (FSMP, Food for Special Medical Purpose) umgesetzt, das derzeit deutschland- und österreichweit in Apotheken als Over-the-Counter-Produkt rezeptfrei erhältlich ist und sich an jene Allergiker richtet, die nie ein Allergiezentrum aufsuchen, und sich einer AIT nicht unterziehen können oder wollen [20]. Der allergenunspezifische Mechanismus dieses FSMP ist durch eine Vielzahl präklinischer Daten und erster klinischer Pilotstudien belegt [2, 3, 4, 6, 16]. Das bovine Milchprotein holoBLG [2, 6, 16] ahmt den bekannten protektiven Bauernhof-Effekt nach, der belegt, dass die frühkindliche und langfristige Exposition in Kuhställen sowie der Rohmilchkonsum eine starke protektive Wirkung auf die Entwicklung von Heuschnupfen, Asthma und atopische Sensibilisierung haben [36, 37]; dieses Konzept [38, 39] wurde in der holoBLG-Lutschtablette verwirklicht [1].
In unserer vorangegangenen Studie [2] hatte eine dreimonatige Kur mit der holoBLG-Lutschtablette zu klinisch relevanten Verbesserungen bei HSM-Allergikern geführt, deren Symptome bei einer hochstandardisierten Provokation in einer State-of-the-Art-validierten AEC überprüft wurden. Die hier beschriebene Studie war eine Fortsetzung der vorangegangenen AEC-Studie mit der Zielsetzung, die ersten Langzeitdaten zur holoBLG-Supplementierung zu generieren. Sieben bis acht Monate nach Ende der Supplementierung konnte immer noch ein anhaltender Effekt festgestellt werden. Die hier beobachteten Effekte (V5) waren im Vergleich zur Provokation direkt nach der Supplementierung (V3) leicht reduziert, blieben aber bei der überwiegenden Mehrheit der Endpunkte und untersuchten Organe bemerkenswert konsistent: Zusammengefasst ergaben beide Studien, dass bei Provokation direkt nach Ende der dreimonatigen Supplementierung (V3) der TNSS signifikant um 60 % (p = 0,0034) reduziert war und der TSS eine 40%ige Reduktion (p < 0,0003) im Vergleich zur Baseline (V1) aufwies [2]. Sieben bis acht Monate später war noch immer eine Reduktion von 20 % (p = 0,1516) im TNSS zu verzeichnen. Darüber hinaus wurde eine anhaltende, klinisch bedeutsame Verringerung des TSS um 40 % (p = 0,004) beobachtet, die vergleichbar mit dem Wert am Ende der Supplementierung (V3) war. Auch wenn der primäre Endpunkt TNSS bei V5 im Vergleich zu V1 nicht mehr signifikant reduziert war, profitierten die Patienten dennoch spürbar und konsistent über alle betroffenen Organe und gemessenen sekundären Endpunkte. Das Auftreten von allergischen Spätreaktionen im Zusammenhang mit der Provokation war ein weiteres wichtiges Instrument zur Untersuchung der allergischen Reaktion. In Übereinstimmung mit den vorangegangenen Beobachtungen bestätigt die Studie ein geringeres Auftreten von allergischen Spätreaktionen innerhalb von 24 h nach der Provokation. Vor Supplementierung (V1) traten Spätreaktionen bei 45 % der Patienten auf, direkt nach Ende der dreimonatigen Supplementierung (V3) sank der Anteil der Patienten mit Spätreaktion auf 12 % [2] und auch sieben bis acht Monate später (V5) verblieb der Anteil auf einem reduzierten Level von 33 % im Vergleich zu V1.
Standardisierte und validierte Provokationen in State-of-the-Art-AECs sind ein eindrucksvolles Instrument, um allergische Erkrankungen zu untersuchen [21, 23]. Limitationen der vorangegangenen Studie, die wir bereits diskutiert haben [2], sind die fehlende Kontrollgruppe, Gewöhnungseffekte durch wiederholte Provokation in der Kammer (drittes Mal) und die vergleichsweise geringe Patientenzahl. Dennoch wird durch die hoch standardisierte Provokation der gleichen Patienten in der gleichen Kammer unter exakt identischen Konditionen ein qualitativ hochwertiger Vorher-Nachher-Vergleich ermöglicht, der auch als Form von Kontrolle angesehen werden kann. Zudem konnten in der vorliegenden Studie nicht alle Patienten (n = 32), die an der vorangegangenen Studie teilgenommen haben, motiviert werden, nochmals an einer dritten Provokation in der AEC teilzunehmen. Wenn man allerdings die eher unangenehmen und zeitintensiven Aspekte einer Kammerprovokation in Betracht zieht, ist eine Rekrutierungsrate von 85 % der vorangegangenen Patientengruppe ein bemerkenswertes Ergebnis.
Die wissenschaftliche Evidenz zur Supplementierung mit der holoBLG-Lutschtablette wächst weiter. Die Daten einer klinischen, randomisierten DBPC-Proof-of-Concept-Studie, die sowohl Provokation als auch Effektivitätsdaten wie zum Beispiel den kombinierten Symptom- und Medikationsscore (CSMS) in einem Hybrid-Design vereinte, wurden kürzlich publiziert [16]. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie erweitern unser Verständnis zu den Vorteilen der holoBLG-Supplementierung und zeigen zum ersten Mal, dass durch gezielte Mikronährstoffsupplementierung eine Form von Langzeitimmunresilienz erzeugt werden kann. Die exakt zugrundeliegenden Mechanismen bleiben vorerst offen für Spekulationen. Das angeborene immunologische Gedächtnis ("trained immunity") stellt eine interessante Hypothese in diesem Zusammenhang dar, wenn man bedenkt, dass der Mechanismus der Lutschtablette antigenunspezifisch ist und somit hauptsächlich über das angeborene Immunsystem vermittelt wird.
Präklinische Studien haben zum Beispiel gezeigt, dass ganz spezifisch myeloische Immunzellen durch holoBLG mit Nährstoffen versorgt werden [3, 4, 6, 16]; deswegen liegt die Vermutung nahe, dass der Wirkmechanismus zu Beginn der allergischen Immunkaskade, zum Beispiel bei der Sensibilisierung, angreift. Das Konzept des angeborenen immunologischen Gedächtnisses ("trained immunity") wurde 2011 erstmals erwähnt [22] und postulierte, dass auch der angeborene Arm- und nicht nur der erworbene Arm des Immunsystems ein Langzeitgedächtnis aufbauen kann. Seitdem gab es mehrere Publikationen, die eine metabolische und epigenetische Reprogrammierung der angeborenen Immunzellen nach dem Erstkontakt mit Pathogenen/Antigenen nachweisen konnten, die dazu führt, dass der zweite Kontakt eine veränderte Zellantwort hervorruft [40]. Beispielsweise kann es zu einer Änderung bei der Zytokinproduktion auf Seiten des angeborenen Immunsystems kommen, die das Mikromilieu verändert. Die Veränderung des Mikromilieus kann wiederum die Zellen des erworbenen Immunsystems wie B- und T-Zellen anders beeinflussen als bei vorangegangenem Kontakt [40]. An dieser Stelle möchten wir die Hypothese aufstellen, dass die Langzeiteffekte, die noch sieben bis acht Monate nach Ende der dreimonatigen Supplementierung mit holoBLG beobachtet wurden, in Zusammenhang mit der Ausbildung eines angeborenen immunologischen Gedächtnisses stehen. Mikronährstoffe wie Eisen werden in myeloische Zellen eingeschleust, nähren diese mit dem Ziel, die Homöostase wiederherzustellen, und schwächen damit die Effektorantwort wie zum Beispiel Antigenpräsentation oder Histaminaussschüttung ab [3, 4, 6, 16]. Diese verbesserte Funktion auf der angeborenen Seite würde dann ein günstigeres Mikromilieu schaffen, das sich auch auf die Polarisierung von T- und B-Zellen in einer weniger Th2-anfälligen Weise auswirken würde als anfänglich.

Schlussfolgerung

Wir haben bereits zeigen können, dass eine dreimonatige Supplementierung mit der holoBLG-Lutschtablette zum Aufbau einer natürlichen Immunresilienz führt; dargestellt durch eine signifikante Symptomreduzierung bei HSM-induzierten ARC während einer HSM-Provokation in einer State-of-the-Art-validierten AEC [2]. Darauf basierend haben wir in der vorliegenden Studie mögliche Langzeiteffekte untersucht, indem wir die gleichen Patienten für eine dritte Provokation in der AEC sieben bis acht Monate nach Ende der Supplementierung rekrutierten. Am Ende der Supplementierung (V3) ergab sich eine signifikante (p = 0,0034) Reduktion des TNSS um 60 % und eine 40%ige Reduktion des TSS (p <0,0003) verglichen zur Baseline (V1). Sieben bis acht Monate später (V5) konnte immer noch eine 20%ige (p = 0,1516) Reduktion im TNSS gezeigt werden. Zusätzlich ergab sich bei V5 auch weiterhin für den TSS eine klinisch bedeutende Reduktion um 40 % (p = 0,004), die vergleichbar war mit der Reduktion direkt nach Ende der Supplementierung (V3), was sich auch in den anderen sekundären Endpunkten widerspiegelt. Zusammengefasst, konnte diese Studie erstmals nachhaltige Langzeiteffekte der holoBLG-Lutschtablette nachweisen. Das angeborene immunologische Gedächtnis ("trained immunity") könnte für die beobachteten Effekte verantwortlich sein. Weiterführende Arbeiten sind hier erforderlich, um die genauen Mechanismen zu entschlüsseln.

Dr. rer. nat. Jennifer Raab

Bencard Allergie GmbH
Leopoldstraße 175
80804 München
Deutschland
raabj@bencard.com

Studienregistrierung

Die vorliegende Studie wurde unter clinicaltrials.gov (NCT04872868) registriert.

Verfügbarkeit von Daten und Materialien

Die Datensätze, die im Rahmen dieser Arbeit erhoben beziehungsweise analysiert wurden, sind nicht öffentlich verfügbar. Bencard Allergie GmbH ist dazu bereit, Daten und weitere klinische Dokumentation auf Patientenebene aus zugehörigen Studien mit qualifizierten, externen Forschern zu teilen. Anfragen in Bezug auf diese Datensätze werden von einem unabhängigen Gutachtergremium geprüft und aufgrund wissenschaftlicher Relevanz beurteilt.

Genehmigung der Ethikkommission und Einwilligung der teilnehmenden Patienten

Das Studienprotokoll wurde von der Ethikkommission der Charité Berlin (EA1/412/20) genehmigt. Alle Teilnehmer erhielten durch den leitenden Arzt detaillierte Informationen zum Sinn und Zweck der Studie und erklärten ihre Bereitschaft an der Studie teilzunehmen mit der Unterschrift auf einer entsprechenden Einwilligungserklärung. Sie gaben ihr Einverständnis zur Verarbeitung und Speicherung ihrer Daten im Rahmen der geltenden Datenschutz-Grundverordnung. Die vorliegende Studie wurde im Einklang mit der "Deklaration von Helsinki" sowie unter Berücksichtigung aller relevanten, von Bund, Ländern und Gemeinden erlassenen gesetzlichen Bestimmungen, durchgeführt. Im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen und im Interesse der Rechte der teilnehmenden Patienten auf Unverletzlichkeit der Privatsphäre wurden alle erhobenen Daten pseudonymisiert.

Abkürzungen

AEC Allergenexpositionskammer
AIT Allergenspezifische Immuntherapie
ARC Allergische Rhinokonjunktivitis
BLG Beta(β)-Lactoglobulin
CI Konfidenzintervall
DBPC Doppelblind, placebokontrolliert
FEV1 Forciertes exspiratorisches Volumen in einer Sekunde, Einsekundenkapazität
FSMP Food for special medical purposes, Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke, ergänzende bilanzierte Diät
FVC Forcierte Vitalkapazität
HSM Hausstaubmilben
IQR Interquartilsabstand
OTC Over the counter (rezeptfrei erhältliche Apothekenprodukte)
PEF Peak expiratory flow, exspiratorischer Spitzenfluss
PNIF Peak nasal inspiratory flow, inspiratorischer nasaler Spitzenfluss
SD Standard deviation, Standardabweichung
TBSS Totaler bronchialer Symptomscore
TESS Totaler konjunktivaler Symptomscore
TNSS Totaler nasaler Symptomscore
TOSS Totaler Score sonstiger Symptome
TSS Totaler Symptomscore
V Visite
VAS Visuelle Analogskala

Interessenkonflikt

K.-C. Bergmann hat Honorare für Vorträge von ALK, AstraZeneca, Allergopharma, Bencard, Chiesi, GSK, HAL, LETI, Lofarma, Mundipharma, Novartis und Sanofi, nicht finanzielle Unterstützung im Rahmen seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, Honorare und nicht finanzielle Unterstützung als beratender Arzt für ECARF, Honorare und nicht finanzielle Unterstützung als Berater in Advisory Boards von AstraZeneca, ECARF, GSK, dem Robert-Koch-Institut Berlin (stellvertretender Vorsitzender Public Health) und Sanofi erhalten- außerhalb der vorliegenden Arbeit.
J. Raab, M. F. Kramer und A. Graessel sind Mitarbeiter von Allergy Therapeutics/Bencard Allergie GmbH.
S. Becker, L. Krause und S. Kugler erklären, dass keine Interessenkonflikte bestehen. F. Roth-Walter erhielt Honorare für Vorträge von Allergy Therapeutics und Bencard Allergie GmbH.
F. Roth-Walter und E. Jensen-Jarolim werden auf dem immunoBON®-Patent EP 2 894 478 B1 als Erfinder genannt, das der Firma Biomedical International R+D, Wien, Österreich, an der E. Jensen-Jarolim Mitgesellschafterin ist, gehört.
E. Jensen-Jarolim hat Honorare für Präsentationen erhalten von Allergy Therapeutics, Allergopharma, Bencard, Meda, Roxall, ThermoFisher und Vifor. Sie ist Beraterin beziehungsweise Mitglied in Advisory Boards von Allergy Therapeutics, Vifor Pharma und Sanofi sowie vormals von MediGene, Deutschland, Novartis und Dr. Schär (beendet).
T. Zuberbier hat Honorare für Vorträge erhalten von Bayer Health Care, FAES, Novartis, Henkel und AstraZeneca sowie Vortragshonorare und persönliche Honorare von AbbVie, ALK, Almirall, Astellas, Bayer Health Care, Bencard Allergie GmbH, Berlin Chemie, HAL, Leti, Meda, Menarini, Merck, MSD, Novartis, Pfizer, Sanofi, Stallergenes, Takeda, Teva, UCB Henkel, Kryolan und L'Oréal - außerhalb der vorliegenden Arbeit.

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Metadaten
Titel
Langfristiger Nutzen der gezielten Mikronährstoff-Supplementierung mit der holoBLG-Lutschtablette bei Hausstaubmilbenallergikern
verfasst von
Prof. Dr. med. Karl-Christian Bergmann
Jennifer Raab
Linda Krause
Sylvia Becker
Sebastian Kugler
Prof. Dr. med. Torsten Zuberbier
PD Dr. med. Franziska Roth-Walter
Univ.-Prof. Dr. med. Erika Jensen-Jarolim
Prof. Dr. med. Matthias F. Kramer
Dr. Anke Graessel
Publikationsdatum
05.09.2022
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Allergo Journal / Ausgabe 6/2022
Print ISSN: 0941-8849
Elektronische ISSN: 2195-6405
DOI
https://doi.org/10.1007/s15007-022-5078-8

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