Erschienen in:
01.04.2006 | Leitthema
Riesenzellarteriitis (Arteriitis temporalis, Arteriitis cranialis)
Pathophysiologie, Immunologie
verfasst von:
Dr. A. D. Wagner
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Die Diagnose der Riesenzellarteriitis (RZA) wird in der Regel durch die Beurteilung einer Biopsie der A. temporalis gestellt. Die RZA ist eine Panarteriitis mit mononukleären Infiltraten, die alle Gefäßwandschichten durchdringen. Typisch sind granulomatöse Läsionen mit aktivierten T-Zellen und Makrophagen. Vorhandene Riesenzellen befinden sich häufig in der Nähe der fragmentierten Lamina elastica interna. Oft sieht man eine hyperplastische Intima, welche zu einem konzentrischen Verschluss des Lumens führt. Entscheidend für den Krankheitsprozess sind die CD4+-T-Zellen. Eine T-Zell-Aktivierung in der Wand der Arterie bedarf spezieller antigenpräsentierender Zellen, der dendritischen Zellen. Die Aktivierung der Monozyten und Makrophagen ist verantwortlich für das systemisch-entzündliche Syndrom der RZA und der Polymyalgia rheumatica (PMR). Die Strukturen der Gefäßwand selbst bieten die spezifische Grundlage für den Immunprozess der RZA und das Zusammenspiel der am Entzündungsprozess beteiligten Zellen.