Erschienen in:
27.07.2017 | Sexualmedizin | Leitthema
Anfänge einer Sexualmedizin in Deutschland
Ein persönlicher Rückblick
verfasst von:
Prof. Dr. med. habil. Volkmar Sigusch
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 9/2017
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Zusammenfassung
Erste Schritte in Richtung auf eine universitär sichtbare Sexualmedizin erfolgten in der Bundesrepublik Deutschland vor einem halben Jahrhundert. Im Nachgang der sogenannten sexuellen Revolution waren erste Ansätze einer Akademisierung des Faches Sexualwissenschaft in Hamburg und Frankfurt lokalisiert, wo eigenständige Institute und Lehrstühle eingerichtet wurden. Durch empirische Studien konnte das Nichtwissen von Ärzten und Medizinstudierenden in sexualitätsbezogenen Themenbereichen nachgewiesen und in der Folge adressiert werden. Anfang der 1970er-Jahre wurde eine Zeitschrift namens „Sexualmedizin“ gegründet, fanden erste sexualmedizinische Fortbildungen für Ärzte statt und konnte in Frankfurt die bundesweit erste Universitätspoliklinik mit „Sexualmedizinischer Ambulanz“ eröffnet werden. In den folgenden Jahrzehnten wurden erste Fachbücher publiziert und professionelle Fortbildungen für Ärzte ausgeweitet. Als Universitätsfach gehört die Sexualmedizin allerdings bis heute zu den bedrohten und nur an wenigen Fakultäten vertretenen medizinischen Fächern.
Prof. Dr. Volkmar Sigusch, ein Wegbereiter der modernen Sexualforschung, blickt zurück auf Ereignisse und Erlebnisse und gibt eine Übersicht zu den wichtigen Akteuren und sexualwissenschaftlichen Veröffentlichungen im Deutschland der damaligen Zeit.