Erschienen in:
22.03.2023 | Speicheldrüsenkarzinom | Leitthema
Primäre Speicheldrüsentumoren aus Sicht der Pathologie
Morphomolekulare Besonderheiten und diagnostisch-therapeutische Herausforderungen
verfasst von:
Prof. Dr. Abbas Agaimy
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Neoplasien der Speicheldrüsen wurden historisch als eine Entität angesehen, die keine weitere prognostische und therapeutische Subklassifikation erlaubte. Prognostisch entscheidend war demnach nur das Tumorstadium. Im Laufe der Jahre wurden dann auf morphologischer Basis einige Subentitäten wie adenoidzystische Karzinome, Mukoepidermoidkarzinome, Azinuszellkarzinome und Speichelgangkarzinome auf morphologischer Basis definiert. In den letzten 2 Jahrzehnten unterlagen die Speicheldrüsenkarzinome dann einer dynamischen, auf morphologischen, immunphänotypischen und molekulargenetischen Charakteristika beruhenden nosologischen „Spaltung“, sodass nun 21 eigenständige Karzinomtypen in der aktuellen Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfasst sind. Eine exakte Subtypisierung der einzelnen Tumoren stellt heutzutage kein „Pathologen-Hobby“ mehr, sondern einen signifikant mitentscheidenden Faktor für eine optimierte onkologisch-chirurgische und ggf. systemische Therapie dar. Im vorliegenden Beitrag werden die wichtigsten neuen Entwicklungen der Klassifikation von Speicheldrüsenkarzinomen erörtert.