Zusammenfassung
Die venerische Syphilis (Lues venerea, harter Schanker) ist eine chronische systemische Infektion. Der Mensch ist der einzig bekannte, natürliche Wirt. Postnatal erfolgt die Übertragung hauptsächlich durch Sexualkontakte. Die Erkrankung verläuft in mehreren klinischen Stadien. Kenntnisse über die Stadieneinteilung sind für die Wahl des Therapieregimes sowie zur Beurteilung des vertikalen Transmissionsrisikos bei Syphilis in der Schwangerschaft von Bedeutung. Die nicht oder nur unzureichend behandelte Syphilis der Schwangeren ist mit einer erhöhten Inzidenz von Tot- und Frühgeburten sowie einer erhöhten neonatalen Sterblichkeit assoziiert. Lebendgeborene Kinder können als Folge der Infektion eine frühe oder späte konnatale Syphilis mit jeweils mehr oder weniger typischer klinischer Symptomatik entwickeln. Durch rechtzeitige und adäquate Behandlung der Schwangeren werden mögliche Akut- und Folgeschäden bei Mutter und Kind verhindert.