Zusammenfassung
Bei der 66-jährigen Frau G. wurde im August 2011 in einem auswärtigen Krankenhaus ein Glioblastoma multiforme linkshirnig erstdiagnostiziert. Initial bestanden leichte Kopfschmerzen sowie eine diskrete Lähmung des rechten Armes. Es erfolgte eine Tumorteilresektion und erweiterte Biopsie. Als Vorerkrankungen sind eine insulinpflichtiger Diabetes und eine arterielle Hypertonie zu erwähnen. Die in der auswärtigen Klinik operierte Patientin stellte sich im September in der Strahlenambulanz unserer Klinik zur Planung des weiteren Procedere vor. Es wurde die stationäre Aufnahme zur kombinierten Radiochemotherapie mit Temozolomid gestellt. Der ursprünglich geplante Termin konnte dann aufgrund eines entgleisten Diabetes nicht wahrgenommen werden, sodass die Aufnahme in der Strahlenklinik ca. 8 Wochen später als geplant stattfand. Nach ausführlicher Aufklärung und Einwilligung sowie nach Abschluss der CT-gestützten dreidimensionalen Bestrahlungsplanung erfolgte die palliative, kombinierte Radiochemotherapie. Die Entscheidung zur palliativ ausgerichteten Bestrahlung und damit verbundenen Gabe einer reduzierten Strahlendosis erfolgte nach einer postoperativ durchgeführten Restaging-Untersuchung des Kopfes, die neben dem bekannten Restbefund eines Glioblastoma multiforme links parietal mit regredientem perifokalem Ödem ein unklares Ödem rechtsseitig paraventrikulär ergeben hatte, sodass zumindest bildmorphologisch auch in diesem Bereich an eine Tumormanifestation gedacht werden musste. Frau G. tolerierte die Radiatio insgesamt gut. Am Ende der Behandlung zeigte sich eine leichte Hirndrucksymptomatik mit Übelkeit. Daraufhin wurde die bereits laufende Dexamethason-Therapie erhöht. Kurz vo der Aufnahme zur postradiogenen Stupp-Therapie wurde die Patientin mit Petechien am ganzen Körper in unserer Klinik vorgestellt. Diese beständen seit 2 Tagen, großflächige Hämatome waren nicht feststellbar. Es bestanden Unterschenkelödeme. Sowohl der kardiopulmonale als auch der abdominelle Befund war durch den Internisten als unauffällig beschrieben worden. Neurologisch zeigten sich diskrete Wortfindungsstörungen sowie eine diskrete Mundastschwäche rechtsseitig. Extremitätenparesen oder eine Störung der Vigilanz bestanden nicht. Im Aufnahmelabor zeigten sich eine Panzytopenie, eine Hypokaliämie sowie ein weiterhin leicht erhöhtes CRP.