Erschienen in:
01.03.2024 | Tief greifende Entwicklungsstörung | Fachbeiträge der DGKiZ / Focus articles of the DGKiZ
Zahnmedizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit einer Autismus-Spektrum-Störung
verfasst von:
PD Dr. med. dent. Peter Schmidt
Erschienen in:
Oralprophylaxe & Kinderzahnmedizin
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Mit Blick auf die Zahn- und Mundgesundheit von Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) zeigen internationale Daten und die klinische Erfahrung, dass sich bereits ab dem Kleinkindalter orale und dentale Gesundheitsprobleme mit einer entsprechenden Behandlungsnotwendigkeit entwickeln können. Primär ursächlich sind oft ASS-typische Verhaltensweisen. Durch strukturierte Behandlungsabläufe, die auf den bekannten Strategien zur Ritualisierung unter Berücksichtigung der individuellen ASS-spezifischen Bedürfnisse basieren, kann eine Teilgruppe der Kinder und Jugendlichen mit ASS zahnmedizinisch im Praxisalltag im Wachzustand unter einer Lokalanästhesie betreut werden. Gleichsam muss akzeptiert werden, dass das Autismusspektrum auch eine andere Teilgruppe von Personen umfasst, die primär unter Einbeziehung der Möglichkeiten der pharmakologischen Sedierung oder in Allgemeinanästhesie zahnmedizinisch versorgt werden können. Folglich kommt der Prävention unabhängig von der Behandlungsform ein besonders hoher Stellenwert im Rahmen der zahnmedizinischen Versorgung dieser Patientengruppe zu.