Erschienen in:
09.11.2016 | Die Verbände informieren_Gesundheitspolitische Nachrichten
KORREKTE DIAGNOSEN
TK: Morbi-RSA manipulationsanfällig
verfasst von:
gc
Erschienen in:
NeuroTransmitter
|
Ausgabe 11/2016
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Auszug
Anfang Oktober 2016 hat Dr. Jens Baas den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) als manipulationsanfällig beschrieben. Krankenkassen hätten ein starkes Interesse daran, dass Ärzte bei ihren Patienten möglichst gravierende Diagnosen stellen. Dies würden manche Krankenkassen bei manchen Ärzten auch finanziell zu fördern versuchen. Baas ist Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse (TK). Hintergrund ist der Streit zwischen „Zahlerkrankenkassen“ und „Empfängerkassen“. Bei den vom Morbi-RSA begünstigten Krankenkassen handelt es sich häufig um die regionalen Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOKen). Betriebskrankenkassen oder manche bundesweit tätigen Ersatzkassen sind nicht selten Nettozahler, weil sie viele junge und vergleichsweise gesunde Personen unter ihren Versicherten haben. Professor Gerd Glaeske, Gesundheitsökonom an der Universität Bremen diskutiert eine Modifikation des Morbi-RSA. Es sei nicht unbedingt nachweisbar, dass AOK-Patienten im Durchschnitt kränker sind. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) sprach sich für die Beibehaltung des Morbi-RSA aus. Eine nachweislich zutreffendere Methode des Risikostrukturausgleichs ist derzeit nicht erkennbar. …