Erschienen in:
01.04.2008 | Kasuistik
Tötung eines Säuglings durch ein 7-jähriges Kind
verfasst von:
Y. Schulz, K.-P. Larsch, F. Ast, D. Breitmeier
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Die Tötung eines Säuglings durch ein 7-jähriges Kind in einer Pflegeeinrichtung wird kasuistisch vorgestellt. In einem unbeobachteten Moment konnte sich das 7-jährige Mädchen, bei dem eine geistige Entwicklungsstörung, einhergehend u. a. mit auto- und fremdaggressiven Verhaltensweisen, bekannt war, in das Zimmer des männlichen Säuglings begeben. Sie fügte diesem neben schwerwiegenden Kopfverletzungen u. a. mehrere Bissverletzungen zu, deren Vorhandensein allein schon aufgrund der Größenverhältnisse – in Ergänzung zu den polizeilichen Ermittlungsergebnissen –die Annahme der Täterschaft durch ein Kind wesentlich unterstrich. Todesursache war ein Verbluten bei massiven Kopfverletzungen mit multiplen Schädeldach- und Schädelbasisbrüchen sowie zahlreichen weiteren Knochenbrüchen. Für die Verursachung des Verletzungsmusters im Kopfbereich wurde ein (evtl. mehrfaches) Anschlagen gegen Widerlager diskutiert. Das an der Leiche erhobene Verletzungsmuster wird anhand fotografischer Abbildungen veranschaulicht. Das Ermittlungsverfahren gegen die Mitarbeiter des Pflegeheimes wurde eingestellt.