Erschienen in:
19.11.2018 | Tumormarker | Leitthema
Zufallsbefund muzinöse Neoplasie der Appendix
Therapeutische Strategien
verfasst von:
F. Köhler, M. Rosenfeldt, N. Matthes, C. Kastner, C.-T. Germer, PD Dr. A. Wiegering
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Tumoren der Appendix sind keine einheitliche Gruppe, sondern unterscheiden sich deutlich im Hinblick auf ihren Ursprung/ihre Histologie und ihr Metastasierungsverhalten. Des Weiteren werden diese Tumoren häufig als Zufallsbefund nach Appendektomie im Rahmen einer akuten Appendizitis diagnostiziert. Eine Subgruppe dieser Neoplasien stellen „low-grade muzinöse Neoplasien der Appendix“ (LAMN) dar. Hierbei handelt es sich um schleimbildende Tumoren des Appendixlumens, welche im Verlauf zu einer Ruptur der Appendix und Aussaat in der Bauchhöhle führen können. Damit werden LAMN als Vorstufen des Pseudomyxoma peritonei (PMP) angesehen. Essenziell ist die sichere Differenzierung der Subgruppe der LAMN sowie die Erhebung des Resektionsstatus. Hiernach richtet sich, ob mit der (radikalen) Appendektomie bereits eine suffiziente Therapie erreicht wurde oder ob eine operative Ergänzung im Sinne einer Ileozökalresektion mit HIPEC oder CRS erfolgen sollte. Hinsichtlich der Nachsorge nach Resektion einer LAMN besteht kein einheitliches Konzept. Generell wird empfohlen, die Nachsorge 6 Monate postoperativ und anschließend einmal jährlich mittels einer Abdomen-CT und Bestimmung der Tumormarker durchzuführen. Eine Empfehlung hinsichtlich der Dauer der Nachsorge erscheint schwierig, da Fallberichte vorliegen, in denen es noch 15 Jahre nach operativer Entfernung einer LAMN zum Auftreten eines PMP gekommen ist.