31.01.2023 | Typ-1-Diabetes | Leitthema
Einfache Einteilung der Subtypen des Diabetes in der Praxis
Ein Kommentar
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 2/2023
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Hintergrund
Diabetes mellitus ist eine komplexe Erkrankung, der unterschiedliche pathophysiologische Ursachen zugrunde liegen. Forschungen der letzten Jahre ergaben sowohl für den Prädiabetes als auch den Diabetes verschiedene phäno- und genotypisch definierte Untergruppen.
Fragestellung
Für den klinischen Alltag ist es essenziell, die unterschiedlichen Subtypen zu erkennen. Es wird vorgeschlagen, diese mittels einer einfachen Messung der endogenen Insulinsekretion zu differenzieren.
Material und Methoden
Mithilfe des im Nüchternzustand bestimmten C‑Peptid-Glukose-Verhältnisses (CGR) lässt sich die endogene Insulinsekretion abschätzen. Voraussetzung dafür ist eine erhaltene Nierenfunktion (GFR [glomeruläre Filtrationsrate] > 50 ml/min und 1,73 m2).
Ergebnisse
Ein autoimmuner Diabetes (schwerer autoimmuner Diabetes, SAID) lässt sich durch ein niedriges C‑Peptid-Glukose-Verhältnis, also fehlende endogene Insulinsekretion, erkennen, ebenso der schwer insulindefiziente Diabetes (SIDD). Ein schwer insulinresistenter Diabetes (SIRD) zeichnet sich dagegen durch eine hohe CGR aus, gleichbedeutend mit einer Insulinhypersekretion.
Diskussion
Das C‑Peptid-Glukose-Verhältnis lässt eine einfache Abschätzung unterschiedlicher pathophysiologischer Formen des Diabetes zu. Außerdem kann es einen wichtigen zusätzlichen Hinweis auf die Notwendigkeit einer Insulintherapie geben.
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