Erschienen in:
27.09.2017 | Ultraschall | Übersichten
Sonografische Weiterbildung auf dem Weg zum radiologischen Facharzt
Konzepte und Herausforderungen
verfasst von:
Prof. Dr. Marc-André Weber, M.Sc., Stefan Delorme
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 11/2017
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Zusammenfassung
Problem
Ultraschall ist integraler Bestandteil der bildgebenden Diagnostik, erfordert aber anders als bei CT oder MRT vom Arzt selbst technische Fertigkeiten bei der Durchführung und der Erzeugung einer aussagekräftigen Dokumentation.
Aktuelle Ausbildungssituation
Infolge mangelhafter Vergütung und hohen personellen Aufwands wird an vielen Kliniken Ultraschall nicht mit hoher Priorität durchgeführt und ein Engagement in dieser Disziplin im Vergleich zu CT, MRT oder Interventionen wenig honoriert. In vielen Kliniken erfolgt keine intensive praktische Anleitung. Vielfach wird Ultraschall in Eigenarbeit, bei Rotationen in andere Fachgebiete oder in Einzelfällen überhaupt nicht erlernt. Die Teilnahmerate von Radiologen in der Weiterbildung an zertifizierten Kursen ist verglichen mit anderen Disziplinen gering.
Aktuelle Entwicklungen
(1) Weiterbildungsbegleitendes Ausbildungskurrikulum mit Ausbildung in Kontrastmittelsonographie und sonografischen Interventionen, sonografischer Gefäßdiagnostik und typisch radiologischen Anwendungen wie der sonografischen Bildfusion für Biopsien oder therapeutische Interventionen; (2) Bildung von interdisziplinären Ultraschallzentren; (3) verstärkte Förderung durch die Deutsche Röntgengesellschaft durch Intensivkurse auf dem Deutschen Röntgenkongress.
Was wurde erreicht?
Die genannten Maßnahmen sind geeignet, die Fertigkeiten von Radiologen im Ultraschall zu verbessern, typisch radiologischen Anwendungen des Ultraschalls eine breitere Anwendung zu ermöglichen und ein breiteres Bewusstsein für ihre Verfügbarkeit zu schaffen und den Stellenwert des Ultraschalls in der Weiterbildung zu stärken.
Künftige Anforderungen
(1) In jeder Abteilung ein(e) ultraschallverantwortliche(n) Oberarzt/Oberärztin; (2) Vermittlung und Einhaltung von Untersuchungs- und Dokumentationsstandards; (3) Einbeziehung von Ultraschallbildern in Besprechungen und Boards; (4) interdisziplinäre Organisation der Ultraschallausbildung.