Zusammenfassung
Die Binge-Eating-Störung (BES) ist die häufigste Essstörung. Sie beginnt im frühen Erwachsenenalter und tritt ca. dreimal häufiger bei Frauen auf. BES beeinträchtigt die Lebensqualität deutlich. Die Prävalenz für Adipositas liegt über 40 %. Über 70 % haben mindestens eine weitere psychische Erkrankung. Die Mortalitätsrate ist erhöht.
Die BES verläuft häufig langdauernd, und weniger als 50 % der Betroffenen suchen eine Behandlung auf. Durch Psychotherapie erreichen 50 % eine Abstinenz von Essanfällen. Im Langzeitverlauf zeigt sich eine Remissionsrate von ca. zwei Dritteln. Die Prognose ist günstiger, je leichter der Schweregrad der BES und je niedriger die allgemeine Psychopathologie ist. Die stärksten Therapieerfolge erzielen Patienten, die schnell auf die Therapie ansprechen. Viele Betroffene wechseln jedoch die Diagnosekategorie, erleiden Rückfälle oder das Krankheitsbild chronifiziert. Das Gewicht bessert sich kaum. Daher muss die Behandlung weiterentwickelt werden.