Zusammenfassung
Einen sehr großen Teil der Information über unsere Umwelt nehmen wir über das visuelle System auf. Wie man aus der Blinden- und Sehbehindertenpädagogik weiß, hat eine Störung im Bereich der visuellen Wahrnehmung weitreichende Folgen. CVI (Cerebral Visual Impairment) ist ein Sammelbegriff für Störungen des Sehens, die durch eine Schädigung oder Dysfunktion des zentralen visuellen Systems verursacht sind. Die Störungen können sich auf elementare Sehfunktionen (z. B. Sehschärfe, Gesichtsfeld, Farbsehen), auf komplexe Wahrnehmungsfunktionen (z. B. Such- und Explorationsverhalten, Form-, Objekt-, Gesichtswahrnehmung und visuell räumliche Leistungen) und auf visuell gesteuerte Handlungen beziehen. Sie stellen in besonderer Weise eine Belastung für Schulbesuch und Alltag der Kinder dar. Die diagnostische Abklärung ist stets eine interdisziplinäre Aufgabe, die ein Zusammenwirken von Augenmedizin, Orthoptik, Neuro- und Entwicklungspsychologie erfordert. Die Hilfen und Fördermaßnahmen verlangen die Einbeziehung von Eltern und Pädagogen und die Abstimmung aller Beteiligten.