Pembrolizumab: eine Option beim Zervixkarzinom

Patientinnen mit Zervixkarzinom zeigten in einer Phase-III-Studie ein höheres progressionsfreies Überleben sowie Gesamtüberleben, wenn in der Erstlinientherapie Pembrolizumab zugefügt wurde. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Pembrolizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der den PD-1-Rezeptor (programmed cell death-1) blockiert. Dadurch sind die Krebszellen für das Immunsystem sichtbar und können bekämpft werden. In einer randomisierten, doppelblinden Multicenterstudie (KEYNOTE-826-Studie), durchgeführt in 19 Ländern, wurde die Wirksamkeit von Pembrolizumab bei Patientinnen mit persistierendem, rezidiviertem oder metastasiertem Gebärmutterhalskrebs getestet. Alle Patientinnen erhielten eine platinbasierte Chemotherapie in Form von Cisplatin oder Carboplatin plus Paclitaxel. Einigen Frauen wurde darüber hinaus noch Bevacizumab verabreicht. Die Patientinnen wurden 1:1 in zwei Gruppen randomisiert: 307 Frauen erhielten zusätzlich zu den Zytostatika Pembrolizumab (200 mg alle drei Wochen), 309 Patientinnen zusätzlich Placebo (ebenfalls alle drei Wochen). Zuvor wurde die PD-L1-Expression mittels „combined positive score“ (CPS) ermittelt. Der CPS im Tumormaterial ist die Anzahl PD-1-positiver Tumor- und Immunzellen dividiert durch die Gesamtzahl aller vitalen Tumorzellen multipliziert mit 100. Die Wissenschaftler unterschieden dabei Patientinnen mit einem CPS von mehr als 1 und einem CPS von mehr als 10. Das progessionsfreie Überleben war bei Patientinnen mit CPS ≥ 1 in der Pembrolizumab-Gruppe signifikant höher im Vergleich zur Placebogruppe: Es lag im Median bei 10,4 Monaten gegenüber 8,2 Monaten. Die Hazard Ratio [HR] für Progression oder Tod lag bei 0,62. Bei Patientinnen mit einem CPS ≥ 10 waren mit 10,4 Monaten in der Verum-Guppe und 8,1 in der Placebo-Gruppe sowie einem HR von 0,58 ähnliche Werte zu beobachten. Beim Gesamtüberleben nach 24 Monaten bestätigten sich die Ergebnisse: Bei Frauen mit CPS ≥ 1 ergab sich ein signifikanter Unterschied von 53,0% für Pembrolizumab versus 41,7% für Placebo und eine HR von 0,64. Ähnlich bei den Patientinnen mit einem CPC ≥ 10: 54,4% versus 44,6% und eine HR von 0,61. Die Gruppe der Frauen mit Bevacizumab-Gabe unterschied sich kaum von den Frauen, die den Angiogenesehemmer nicht einnahmen. „Pembrolizumab in der Erstlinientherapie in Kombination mit einer Chemotherapie und/oder Bevacizumab führt zu einer statistisch signifikanten und klinisch bedeutenden Verbesserung des progressionsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens im Vergleich zu Placebo“, erklärte die Erstautorin Nicoletta Colombo von der Universität Mailand-Bicocca in TheASCOPost. „Pembrolizumab könnte in dieser Kombination ein neuer Standard in der First-Line-Therapie bei Frauen mit persistierendem, rezidiviertem oder metastasiertem Zervixkarzinom werden.“ Das Wichtigste in Kürze Frage: Hat Pembrolizumab in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie einen Einfluss auf das progressionsfreie Überleben oder das Gesamtüberleben beim Zervixkarzinom? Antwort: Durch Pembrolizumab wurden beide Parameter signifikant verbessert. Bedeutung: Pembrolizumab könnte Standard in der Erstlinientherapie des persistierenden, rezidivierten oder metastasierten Zervixkarzinoms werden.

Springer Medizin

Pembrolizumab: eine Option beim Zervixkarzinom

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