Erschienen in:
27.04.2022 | Zytostatische Therapie | CME
G-CSF zur Prophylaxe der Neutropenie und der febrilen Neutropenie, Anämie bei Krebserkrankung
Supportivtherapieleitlinien, Teil 1
verfasst von:
Prof. Dr. med. Hartmut Link
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Infektionen bei neutropenischen Patienten nach Chemotherapie manifestieren sich meistens durch Fieber (febrile Neutropenie, FN). Zu den wichtigsten Determinanten des FN-Risikos gehören der Chemotherapietyp, die Dosisintensität und patientenspezifische Faktoren. Bei einem FN-Risiko von 20 % oder höher wird die Granulopoese nach der Therapie prophylaktisch mit G‑CSF („granulocyte colony-stimulating factor“) stimuliert. Eine Anämie sollte immer abgeklärt und falls erforderlich entsprechend ihrer Ursache bei Anämiebeschwerden behandelt werden. Wenn ein absoluter oder funktioneller Eisenmangel vorliegt, dann ist meistens eine intravenöse (i.v.) Eisensubstitution erforderlich. Erythropoesestimulierende Substanzen können nach Chemotherapie bei Hämoglobin(Hb)-Werten unter 10 g/dl (6,2 mmol/l) verwendet werden. Bei chronischer Anämie und Hb-Werten unter 8–7 g/dl (< 5,0–4,3 mmol/l) sollte die Indikation für die Transfusion von Erythrozytenkonzentraten primär anhand der individuellen klinischen Symptomatik gestellt werden.