Das Zentralnervensystem (ZNS) und der Gastrointestinaltrakt kommunizieren im wechselseitigen Zusammenspiel über neuronale, immunologische und endokrine Informationswege. „Glucagon-like peptide 1“ (GLP-1) nimmt in diesem System eine wichtige Rolle ein, denn es wird sowohl als Peptidhormon im Darm und auch als Neurotransmitter im Gehirn synthetisiert. Als sog. Inkretin beeinflusst GLP-1 in der Peripherie die Glukosehomöostase, indem es die Insulinsekretion fördert und die Glukagonfreisetzung hemmt. Zudem werden Glukosestoffwechsel und Nahrungsaufnahme über die Aktivierung zentraler GLP-1-Rezeptoren (GLP-1R) reguliert. Glucagon-like-peptide-1-Rezeptor-Agonisten, wie sie für die Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes verwendet werden, können eine klinisch relevante Körpergewichtsreduktion induzieren und stellen somit eine neue Behandlungsoption bei Adipositas dar. Auch die Darmmikrobiota kann die GLP-1-Sekretion beeinflussen und zur Regulation von Körpergewicht und Appetit beitragen.