Erschienen in:
01.08.2010 | Standpunkte
Aktualisierte Stellungnahme der GKJR zur Meldung der FDA über Fälle von Malignomen bei Anti-TNF-behandelten Patienten vom 04.08.2009
verfasst von:
Prof. Dr. G. Horneff, T. Hospach, G. Dannecker, D. Föll, J.P. Haas, H.J. Girschick, H.I. Huppertz, R. Keitzer, H.J. Laws, H. Michels, K. Minden, R. Trauzeddel
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 6/2010
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Zusammenfassung
TNF-Inhibitoren und andere Biologika haben die Therapieoptionen bei der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) erheblich erweitert. Die Wirksamkeit von Etanercept und Adalimumab wurde in randomisierten, kontrollierten, klinischen Studien nachgewiesen und führte zur Zulassung. Die Langzeitsicherheit bleibt Gegenstand von laufenden Untersuchungen. Berichte über Leukämien und Tumoren bei mit Etanercept, Infliximab und Adalimumab behandelten Kindern und Jugendlichen lassen Fragen über ein erhöhtes Malignomrisiko aufkommen, wobei Lymphome mit 50% den größten Anteil der 48 von der FDA berichteten Fälle ausmachten.
In Konsequenz ist die Indikation für die Anwendung von TNF-Inhibitoren unter Berücksichtigung von Risikofaktoren, z. B. erhöhter familiärer Malignomhäufigkeit oder Vorbehandlung mit karzinogenen Substanzen wie Cyclophosphamid, sorgfältig zu prüfen. Dies gilt insbesondere für nicht zugelassene Substanzen, nicht zugelassene Indikationen und für Kombinationstherapien von TNF-Inhibitoren mit Immunsuppressiva. Andererseits soll aufgrund der aktuellen Datenlage aber bei keinem Patienten eine notwendige Therapie beendet oder nicht begonnen werden. Eine adäquate Aufklärung, Überwachung und Dokumentation der Behandlung im Register der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) wird dringend empfohlen.