Erschienen in:
10.04.2024 | Leitthema
Aktueller Wissensstand zum Zeitfenster der Implantation – wie lange steht es wirklich offen?
verfasst von:
Dr. med. R. A. F. Hiller, A. Schultze-Mosgau, M. Depenbusch, T. K. Eggersmann, G. Griesinger
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Die Implantation eines Embryos im Endometrium ist ein komplexer Prozess. In der Lutealphase des Menstruationszyklus besteht nur ein begrenztes Zeitfenster, in dem die Nidation stattfinden kann: das sogenannte Implantationsfenster. Die Veränderungen des Endometriums um den Zeitpunkt der Implantation sind bereits in vielen Aspekten verstanden. Doch ist es bisher nicht gelungen, dieses Wissen auch in valide klinische Tests zur Bestimmung der Rezeptivität zu übersetzen und Behandlungsmethoden für die suboptimale Endometriumrezeptivität zu entwickeln. Viele Surrogatparameter der endometrialen Rezeptivität wurden vorgeschlagen, sie besitzen jedoch insgesamt eine schlechte prognostische Genauigkeit für den Eintritt einer klinischen Schwangerschaft in Frisch- und Auftauzyklen. Es gilt zu berücksichtigen, dass eine ovarielle Stimulation die endometriale Rezeptivität beeinflusst. Auch ist der Zeitpunkt der Embryoübertragung in Abhängigkeit vom angewendeten Protokoll möglicherweise von Bedeutung. Daneben müssen Störungen des Uterus berücksichtigt werden, die die endometriale Rezeptivität beeinflussen und mit Implantationsversagen assoziiert sein können. Generell sind verlässlichere Marker der endometrialen Rezeptivität und robustere klinische Studien notwendig.