Erschienen in:
22.05.2017 | Akute lymphatische Leukämie | kurz notiert
Leukämie: Hoffnung auf wirksamere Therapie
verfasst von:
Judith Neumaier
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 4/2017
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Auszug
Ein Ungleichgewicht zwischen verschiedenen Proteinen kann einer aktuellen Studie zufolge zur Entwicklung einer akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) führen. Dabei spielt der Transkrip tionsfaktor STAT5 eine entscheidende Rolle. Die Forscher aus Minneapolis, MN/USA, fanden heraus, dass sich bei Mäusen immer dann eine Leukämie entwickelte, wenn sie die Aktivierung von STAT5 förderten. In weiteren Untersuchungen kombinierten sie Mausmodelle und Pa tientenbiopsien mit einer High-Output-DNA-Sequenzierung und epigenetischen und proteomischen Analysen. Dabei zeigte sich, dass Patienten mit einem Ungleichgewicht der Proteine, d. h. mit einer hohen Menge an STAT5 im Verhältnis zu IKAROS oder NF-κb, eine aggressivere Erkrankung und eine schlechtere Pro gnose hatten. Damit zeigte diese Studie einen neuen Weg zur Risikostratifizierung der Patienten auf, durch den diejenigen, die ein höheres Risiko aufweisen und die möglicherweise eine intensivere Therapie benötigen, identifiziert werden können. Zudem besteht die Hoffnung, dass die ALL durch ein Medikament, das die initiale Aktivierung von STAT5 verhindert, wirksamer behandelt werden könnte [Katerndahl CDS et al. Nat Immunol. 2017;Apr 3 (Epub ahead of print)]. …