Erschienen in:
11.04.2022 | Aphasie | Fortbildung
Psychiatrische Kasuistik
Wenn die Sprache langsam schwindet
verfasst von:
Chantal Unterfeld
Erschienen in:
NeuroTransmitter
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Ausgabe 4/2022
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Auszug
Die Aufnahme der 63-jährigen Patientin erfolgte im Januar 2022 als Überweisung durch den ambulanten Psychiater zur diagnostischen Abklärung einer seit 2016 bestehenden Sprachstörung. Anhand der Vorbefunde sowie durch eine umfassende Fremdanamnese mit dem Ehemann der Patientin konnte die Entwicklung der Sprachstörung folgendermaßen rekonstruiert werden: Erstmals bemerkt worden sei die Symptomatik im Januar 2016 im Kontext einer plötzlichen Kraftlosigkeit und Sensibilitätsstörung des rechten Arms, die sich vollständig zurückgebildet habe. Die Wortfindungs- und Redeflussstörung habe jedoch fortbestanden. Im Verlauf habe die Beeinträchtigung kontinuierlich zugenommen, mit einer deutlichen Verschlechterung im Verlauf der letzten eineinhalb Jahre bis hin zum fast vollständigen Verlust der Spontansprache. Zwischen 2016 und 2021 sei die Patientin im Rahmen mehrerer ambulanter und teilstationärer Behandlungen untersucht worden, jedoch ohne abschließende Diagnose. …