Zusammenfassung
Besteht der Verdacht auf einen vaskulären Notfall, muss die Diagnose sehr schnell gesichert werden, um zügig therapeutische Maßnahmen einleiten zu können. Dies ist bedingt durch die begrenzte Ischämietoleranz, die bei der Haut 12 h, der Muskulatur 6–8 h und der Nerven nur 2–4 h beträgt. Die farbkodierte Duplexsonographie (FKDS) ist besonders gut geeignet, da sie unmittelbar verfügbar ist und als echte Bedside-Methode sowohl in der Notaufnahme als auch auf der Intensiv- oder Normalstation einsetzbar ist. In der Regel ist mit der FKDS die Diagnose abschließend zu stellen, d. h. CT‑ oder MRT‑Angiographie werden nicht notwendig. Dies gilt allerdings nur für die Sonographie in der Hand des erfahrenen Untersuchers.
Die Untersuchung im Notfall erfolgt indikationsbezogen und orientiert sich an Anamnese und klinischem Befund des Patienten. Die Pathologie muss mit exakter Befundbeschreibung dokumentiert werden einschließlich des vor- und nachgeschalteten Gefäßabschnitts, sodass der Befund nachvollziehbar ist. Vervollständigt wird sie durch eine Therapieempfehlung.