Erschienen in:
07.09.2023 | Arzneimitteltherapie bei Älteren | Leitthema
Polypharmazie und Medikamentencheck im Kontext der Prähabilitation
verfasst von:
Prof. Dr. A. Wiedemann, J. Stein, A. Manseck, R. Kirschner-Hermanns, A. Bannowsky, S. Wirz, T. H. Kuru, J. Salem
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 10/2023
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Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der geriatrietypischen Multimorbidität einerseits und der besonderen Vulnerabilität des geriatrischen Patienten andererseits verdient die Multimedikation eine besondere Beachtung. Leitliniengerecht soll eine Überprüfung der Medikation nicht nur regelmäßig, sondern auch anlassbezogen und bei jedem Krankenhausaufenthalt vorgenommen werden – also auch im Kontext einer Prähabilitation. Dabei verdienen nicht nur Substanzen, die mit dem eigentlich geplanten Eingriff, der Narkose oder dem Blutungsrisiko interferieren eine Rolle, sondern jede Medikation, die die typischen Risiken für einen geriatrischen Patienten erhöhen. Dazu zählen Präparate, die eine Sturzneigung verursachen oder verstärken, ein Delir auslösen können oder aber durch pharmakologische Interaktionen die Komedikation verändern. Maßnahmen, die das Risiko minimieren können, sind die exakte Dokumentation einer Medikation, die strukturierte und komplette Informationsweitergabe, die Patienten- und Angehörigenschulung über evtl. auftretende Nebenwirkungen, ein Recall-System z. B. für etwaige Laborkontrollen und die Beachtung der Einnahmevorschriften.