Erschienen in:
13.02.2023 | Asthma bronchiale | Leitthema
Paradigmenwechsel in der Asthmatherapie: neue Begriffe für ein neues Denken
verfasst von:
Prof. Dr. Marek Lommatzsch
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
In den letzten Jahrzehnten ist es in der Asthmatherapie zu einem Paradigmenwechsel gekommen: vom Therapiekonzept der Symptombekämpfung hin zum Therapiekonzept der Symptomprävention. Möglich wurde dieser Paradigmenwechsel durch die Verfügbarkeit von DMAADs („disease-modifying anti-asthmatic drugs“), insbesondere von inhalativen Steroiden (entweder als möglichst niedrig dosierte Monotherapie oder in Kombination mit lang wirksamen Beta-Mimetika und/oder lang wirksamen Parasympatikolytika), von Biologika und von modernen Allergenimmuntherapien (AIT). Diese Substanzklassen sind nicht nur hochwirksam, sondern auch erstaunlich nebenwirkungsarm, teilweise kommt es sogar zu Kollateralnutzen (positive Effekte auf typische Asthmakomorbiditäten). Ziel der Behandlung mit DMAADs ist die Induktion und der Erhalt einer Asthma-Remission: einer langfristigen Symptomfreiheit und Exazerbationsfreiheit und einer stabilen Lungenfunktion, ohne den Einsatz systemischer Steroide für die Asthmatherapie. Dieser neue Begriff der Asthma-Remission unterscheidet sich vom Begriff der Asthmakontrolle, die sich nur auf einen kurzen Zeitraum bezieht und auch durch den Einsatz systemischer Steroide erreicht werden kann. Systemische Steroide sollten jedoch in der Asthmadauertherapie nicht mehr zur Anwendung kommen, da es mit den DMAADs wirksamere und nebenwirkungsärmere Therapieoptionen gibt.