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Erschienen in: Die Unfallchirurgie 5/2020

09.09.2019 | Originalien

Auswirkungen des neuen Verletzungsartenverzeichnisses der DGUV auf ein SAV-Zentrum

verfasst von: Dr. med. Moritz F. Lodde, PD Dr. med. J. Christoph Katthagen, Moritz Freistühler, Benedikt Schliemann, Steffen Roßlenbroich, René Hartensuer, Michael J. Raschke

Erschienen in: Die Unfallchirurgie | Ausgabe 5/2020

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Zusammenfassung

Ziel der Arbeit war es, die Auswirkungen des neuen Verletzungsartenverzeichnisses vom 01.07.2018 für ein SAV-Zentrum zu evaluieren. Neben der Fallzahlentwicklung der Durchgangsarztverfahren(DAV)-, Verletzungsartenverfahren(VAV)- und Schwerstverletzungsartenverfahren(SAV)-Fälle sollten mögliche Veränderungen organisatorischer Aspekte wie Saalzeiten und durchschnittliche stationäre Verweildauer dargestellt werden. Weiter erfolgte eine erste kritische Beurteilung der Neuerungen des aktuellen Katalogs, insbesondere der neu eingeführten Ziffer 11 „Komplikationen“.
Methodik: Es wurden retrospektiv alle stationär aufgenommenen DAV-, VAV- und SAV-Fälle eines SAV-Zentrums aus dem 2. und 3. Quartal 2018 ausgewertet. Die Entwicklung der Fallzahlen, des Case Mix Index (CMI), die Anzahl der durchschnittlichen Operationen, die Saalzeitminuten und die stationäre Verweildauer wurden analysiert. Weiterhin erfolgte eine Auswertung der SAV-Fälle hinsichtlich der Neuentwicklung mit Fokus auf die Ziffer 11 „Komplikationen“.
Ergebnisse: Die Gesamtzahl der stationär behandelten berufsgenossenschaftlichen (BG) Fälle änderte sich geringfügig. Es zeigten sich eine deutliche Abnahme der DAV- und eine erhebliche Zunahme der SAV-Fälle. Die Anzahl der Operationen stieg um 15 %, die Saalzeitminuten um 36 %, die stationäre Verweildauer um 43 % und der CMI um 47 %. Umgerechnet auf eine Tagestischeinheit (TTE) von 7 h stieg die Saalzeit von 89 auf 108 TTE; die stationäre Verweildauer stieg von insgesamt 1028 auf 1358 Tage. Von den 111 SAV-Fällen des 3. Quartals wurden 52 % der Ziffer 11 „Komplikationen“ zugeordnet. Im Vergleich zur Vorversion des VAV/SAV-Katalogs war es nun möglich, allen stationär behandelten Fällen eine Ziffer zuzuordnen.
Schlussfolgerung: Durch die Veränderung des VAV zeigte sich im Untersuchungszeitraum ein enormer Zuwachs der SAV-Fälle. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Entwicklung in den folgenden Quartalen bestätigt. Die Zunahmen des CMI, der Anzahl der erforderlichen Operationen, der Saalzeiten und der Verweildauer weisen auf die Notwendigkeit struktureller Änderungen für SAV-Häuser auf diese Neuerungen hin.
Literatur
2.
Zurück zum Zitat Bühren V (2018) Der aktuelle VAV-/SAV-Katalog. Trauma Berufskrankh 20:241–243CrossRef Bühren V (2018) Der aktuelle VAV-/SAV-Katalog. Trauma Berufskrankh 20:241–243CrossRef
3.
Zurück zum Zitat Bühren V, Perl M (2016) Die neuen Heilverfahren der DGUV: Aus Sicht der BG Kliniken. Unfallchirurg 119:895–900CrossRef Bühren V, Perl M (2016) Die neuen Heilverfahren der DGUV: Aus Sicht der BG Kliniken. Unfallchirurg 119:895–900CrossRef
5.
Zurück zum Zitat Ernst O (2016) Erste Erfahrungen mit dem neuen stationären Heilverfahren der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Trauma Berufskrankh 18:293–296CrossRef Ernst O (2016) Erste Erfahrungen mit dem neuen stationären Heilverfahren der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Trauma Berufskrankh 18:293–296CrossRef
7.
Zurück zum Zitat Wunder S (2014) Grenzfälle DAV, VAV und SAV. Trauma Berufskrankh 16:372–374CrossRef Wunder S (2014) Grenzfälle DAV, VAV und SAV. Trauma Berufskrankh 16:372–374CrossRef
Metadaten
Titel
Auswirkungen des neuen Verletzungsartenverzeichnisses der DGUV auf ein SAV-Zentrum
verfasst von
Dr. med. Moritz F. Lodde
PD Dr. med. J. Christoph Katthagen
Moritz Freistühler
Benedikt Schliemann
Steffen Roßlenbroich
René Hartensuer
Michael J. Raschke
Publikationsdatum
09.09.2019
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Unfallchirurgie / Ausgabe 5/2020
Print ISSN: 2731-7021
Elektronische ISSN: 2731-703X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00113-019-00714-4

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