Erschienen in:
01.05.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Autoinflammatorische Syndrome/Fiebersyndrome
verfasst von:
PD Dr. J. Schedel, B. Bach, J.B. Kümmerle-Deschner, Prof. Dr. I. Kötter
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Hereditäre periodische Fiebersyndrome, auch autoinflammatorische Syndrome genannt, zeichnen sich meist durch rezidivierende Fieberschübe aus, die mit weiteren Manifestationen z. B. an Haut, Schleimhäuten, serösen Häuten und Gelenken einhergehen. Einige Krankheitsbilder gehen allerdings nur mit serologischen Entzündungszeichen ohne Fieber, aber mit anderen klinischen Manifestationen einher. Es besteht meist eine ausgeprägte serologische Entzündungskonstellation mit Erhöhung des Serumamyloid A, was zu einem erhöhten Amyloidoserisiko führt. Es gibt monogene Erkrankungen, bei denen der Vererbungsmodus und die Genmutation bekannt sind, aber auch vermutlich polygene Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie die klassischen autoinflammatorischen Syndrome aufweisen. Bei den monogenen Erkrankungen sind Mutationen in Genen beschrieben, die zum Teil über Beeinflussung der Funktion des Inflammasoms, zum Teil auf anderen Wegen zu einer vermehrten Produktion von IL-1β führen. Beim „Early-onset of enterocolitis (IBD)“ wurde hingegen eine Mutation im IL-10-Rezeptor identifiziert. Therapeutisch kommt v. a. der IL-1-Rezeptorantagonist Anakinra zum Einsatz, bei TRAPS (Tumornekrosefaktor-Rezeptor-assoziiertes periodisches Syndrom) und der PGA (pädiatrische granulomatöse Arthritis) auch TNF-Antagonisten bzw. beim FMF (familiäres Mittelmeerfieber) Colchicin. Als mögliche autoinflammatorische Erkrankungen werden weiterhin das PFAPA-Syndrom (periodisches Fieber mit aphthöser Stomatitis, Pharyngitis und Adenitis), Schnitzler-Syndrom, M. Still im Kindes- und Erwachsenenalter, M. Behçet, Gicht, chronisch-rekurrierende Osteomyelitis und M. Crohn erwähnt.