Erschienen in:
01.01.2006 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Behandlungskonzepte bei Verbrennungen
Teil I: Allgemeine Aspekte
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. med. N. Pallua, S. von Bülow
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
Verbrennungen und Verbrühungen sind häufige Verletzungen mit einer großen Bandbreite klinischer Schwere. Die korrekte Einschätzung der Tiefe der Verbrennung und der verbrannten Körperoberfläche sind essenziell, um eine adäquate Behandlung einzuleiten. Dies ist nicht nur für die Akutphase, sondern auch für die Erzielung eines optimalen Spätergebnisses wichtig. Die Wundtiefe wird in erst- bis drittgradige Verbrennungen unterteilt, das flächenhafte Ausmaß kann mittels spezifischer Tabellen ermittelt werden. Im Rahmen einer generalisierten Kreislaufreaktion kommt es zur Ausbildung eines „kapillären Lecks“. Flüssigkeit und kolloidale Serumanteile treten in den Interstitialraum und können zu einem hypovolämischen Schock führen. In den ersten 24 h soll nach der so genannten Baxter-Formel kristalloide Flüssigkeit zugeführt werden. Die Verlegung in ein Schwerbrandverletztenzentrum erfolgt nach klaren Indikationen. Begleitverletzungen, insbesondere ein Inhalationstrauma, müssen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Durch die Aktivierung der immunologischen Abwehrreaktionen kommt es zur Ausbildung der Verbrennungskrankheit. Durch bakterielle Translokation und Besiedlung kann es schließlich zu einer manifesten Sepsis mit hoher Letalität kommen.