Erschienen in:
01.07.2006 | Schwerpunkt: Behandlungspfade
Behandlungspfad „Akutes Koronarsyndrom“
verfasst von:
W. Grimm, Prof. Dr. B. Maisch
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2006
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Zusammenfassung
Der Behandlungspfad „Akutes Koronarsyndrom“ des Marburger Universitätsklinikums beschreibt das Vorgehen bei Patienten mit ST-Streckenhebungsinfarkt (STEMI), Nicht-ST-Streckenhebungsinfarkt (NSTEMI) und Troponin negativer instabiler Angina pectoris (AP) an einem Klinikum mit Herzkatheterlabor und 24-h-PTCA-Bereitschaft. Bei allen Patienten mit akutem Koronarsyndrom wird innerhalb von 10 min ein 12-Kanal-EKG angefertigt und beurteilt. Alle Patienten mit STEMI werden bei Schmerzbeginn <12 h umgehend nach Gabe der Basismedikation einer Revaskularisation mittels primärer perkutaner Katheterintervention (PCI) zugeführt. Eine primäre PCI erfolgt ebenfalls bei allen Patienten mit NSTEMI, persistierender AP, Rhythmus- oder Blutdruckinstabilität. Patienten mit instabiler AP, die nach Applikation der Basismedikation zwar beschwerdefrei sind, aber zusätzliche Risikofaktoren aufweisen, werden innerhalb von 48 h koronarangiographiert. Bei Patienten mit 2fach negativem kardialem Troponin im Abstand von 6–12 h ist ein akuter Myokardinfarkt ausgeschlossen. Bei diesen Patienten erfolgt eine weitere differenzialdiagnostische Abklärung möglicher kardialer und extrakardialer Ursachen. Die verbindliche und von allen Beteiligten konsentierte Einführung des leitlinienkonformen Behandlungspfads vor 2 Jahren hat klinikinterne Entscheidungsalgorithmen im Zentrum für Innere Medizin und auf den Intensivstationen des gesamten Klinikums verbindlich strukturiert und die Abläufe deutlich verbessert.