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2021 | Buch

Betreuung bei psychischen Erkrankungen

Ein Ratgeber für Angehörige und Betroffene

verfasst von: Dr. Thomas Lorz

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieser Ratgeber gibt Angehörigen und Betroffenen Orientierung: Wenn man psychisch so schwer erkrankt, dass man nicht mehr allein für die eigenen Angelegenheiten sorgen kann und einen rechtlichen Betreuer benötigt. Hinter jedem Betreuungsverfahren steht eine persönliche Leidensgeschichte mit nicht selten dramatischen Konsequenzen. Die anonymisierten und pseudonymisierten Fallbeispiele in diesem Buch zeigen die Vielfältigkeit der Schicksale, die zu einem Betreuungsverfahren führen können. Die häufigsten Gründe sind psychische Erkrankungen. Die Erläuterungen der Krankheitsbilder wie Demenz, Delir, Wahn, Depression, Schizophrenie, bipolare Störung, Intelligenzminderung, Lernbehinderung, Pädophilie, Suchterkrankungen, Persönlichkeitsstörung, Anorexie, ADHS, posttraumatische Belastungsstörung und Zwang sind so geschrieben, dass sie auch ohne medizinische Kenntnisse verständlich sind. Tipps für Angehörige geben wertvolle Hinweise für den Umgang mit den Betroffenen. Auch die Betreuung in Österreich und in der Schweiz wird kurz dargestellt.

Geschrieben für:

Angehörige und Betroffene; Betreuer, Betreuungsrichter, Rechtsanwälte, Mitarbeiter von Betreuungsstellen, Gesundheitsämtern und Ärzte können mitlesen.

Der Autor:

Dr. med. Thomas Lorz, Arzt für Neurologie, Supervisions- und Dozententätigkeit, in den vergangenen Jahrzehnten auch tätig als nervenärztlicher Sachverständiger für Amts- und Sozialgerichte, für die er in dieser Zeit mehr als 4000 Gutachten erstellt hat.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Fakten zur rechtlichen Betreuung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel erhalten Sie Informationen über die rechtliche Betreuung. Sie erfahren, wie ein Betreuungsverfahren abläuft, wann eine Betreuung angeordnet wird und in welchem Umfang Betreuer Sie unterstützen können. Auch wichtige Themen wie Betreuung gegen den Willen, Betreuungskosten, Unterbringung, Zwangsbehandlung, Geschäftsfähigkeit, Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung werden besprochen. Weiterhin werden mögliche Probleme bei der Betreuungsführung erörtert und häufig gestellte Fragen beantwortet.
Thomas Lorz
Kapitel 2. Demenz
Zusammenfassung
In diesem Kapitel erhalten Sie Informationen über Demenzerkrankungen, die zu den häufigsten Krankheiten im Alter gehören. Sie erfahren, warum eine Demenz mehr als nur eine „einfache Gedächtnisstörung“ ist. Das Fallbeispiel zeigt, dass Menschen mit Demenz immer mehr ihre Selbstständigkeit verlieren und dass bei fehlender Krankheitseinsicht eine Betreuung auch gegen den Willen eines Betroffenen angeordnet werden kann.
Thomas Lorz
Kapitel 3. Delir bei Demenz
Zusammenfassung
Dieses Kapitel informiert Sie über das bedrohliche Krankheitsbild des Delirs. Dieser akute Verwirrtheitszustand tritt häufig bei älteren Menschen während eines Klinikaufenthaltes auf. Sie erhalten Informationen über vorbeugende Maßnahmen und über den Umgang mit deliranten Patienten. Im Fallbeispiel geht es auch um die Problematik, dass sich Menschen mit fortgeschrittener Demenz manchmal nicht mehr daran erinnern, eine Vorsorgevollmacht erteilt zu haben. Dann muss die Frage geklärt werden, ob die Vollmacht gültig ist, d. h. ob bei der Vollmachtserteilung Geschäftsfähigkeit vorlag.
Thomas Lorz
Kapitel 4. Leichte kognitive Störung
Zusammenfassung
Das Thema dieses Kapitels sind geringgradige Beeinträchtigungen der Denkleistung, die überwiegend im höheren Alter auftreten und als „leichte kognitive Störung“ bezeichnet werden. Sie erfahren, warum diese Störung keine Bagatelle ist, sondern möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden sollte. Die Patientin im Fallbeispiel benötigt betreuerische Unterstützung, erkennt dies jedoch nicht und lehnt eine Betreuung ab. Da sie geschäftsfähig ist, kann gegen ihren Willen keine Betreuung angeordnet werden.
Thomas Lorz
Kapitel 5. Lernbehinderung und Lese-Rechtschreib-Störung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel informiert Sie über die Lernbehinderung und die Lese-Rechtschreib-Störung (LRS). Es zeigt auf, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen von speziellen Förderungs- und Behandlungsmaßnahmen profitieren und wie Sie als Angehöriger dabei Unterstützung leisten können. Das Fallbeispiel beschreibt häufige Probleme bei der Alltagsbewältigung und dass die oft jungen Betroffenen schwer davon zu überzeugen sind, Hilfe durch einen Betreuer anzunehmen.
Thomas Lorz
Kapitel 6. Intelligenzminderung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel erhalten Sie Informationen über die Intelligenzminderung (geistige Behinderung), von der bis zu 3 % der Bevölkerung in Deutschland betroffen sind. Sie erfahren, wie wichtig es ist, mit gezielten Therapieangeboten die Kompetenzen der Betroffenen zu fördern, damit sie ein erfülltes Leben führen können. Im ersten Fallbeispiel geht es um einen geistig behinderten Mann, der seine Vermögensangelegenheiten nicht allein regeln kann. Der Mann im zweiten Fallbeispiel hat eine mittelgradige Intelligenzminderung und eine homosexuelle Pädophilie. Weil er im Straßenverkehr sich und andere gefährdet, muss er gegen seinen Willen geschlossen untergebracht werden.
Thomas Lorz
Kapitel 7. Depression
Zusammenfassung
Dieses Kapitel handelt von einer häufigen psychischen Erkrankung, der Depression, von der jeder fünfte Bundesbürger einmal in seinem Leben betroffen ist. Sie erfahren, dass eine Depression im medizinischen Sinne etwas Anderes ist, als eine vorübergehende Phase der Niedergeschlagenheit. Sie bekommen Informationen über die unterschiedlichen Schweregrade und die Behandlungsmöglichkeiten. Das Fallbeispiel handelt von einer schwer depressiven Patientin mit psychotischen Symptomen, die aufgrund ihres lebensbedrohlichen Gesundheitszustandes gegen ihren Willen zur Behandlung geschlossen untergebracht werden muss.
Thomas Lorz
Kapitel 8. Wohnungsverwahrlosung bei Depression
Zusammenfassung
In diesem Kapitel erfahren Sie, dass eine Depression dazu führen kann, dass die Betroffenen sich selbst und ihr Wohnumfeld verwahrlosen lassen. Oft ist es nicht leicht, zwischen Desorganisation und Verwahrlosung der Wohnsituation zu unterscheiden. Hier lernen Sie Warnzeichen, Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten kennen und erhalten Tipps, wie man Betroffene auf dem Weg aus dem Chaos zur Seite stehen kann.
Thomas Lorz
Kapitel 9. Bipolare affektive Störung
Zusammenfassung
Das Thema dieses Kapitels ist eine schwere psychische Erkrankung, bei der starke Stimmungsschwankungen auftreten: die bipolare affektive Störung, die auch als manisch-depressive Erkrankung bekannt ist. Menschen, die an einer bipolaren Störung leiden, verhalten sich oft unberechenbar und haben keine Krankheitseinsicht. Hier erhalten Sie Informationen über die verschiedenen Gesichter der Krankheit und wie Sie Betroffene unterstützen können. Das Fallbeispiel zeigt beispielhaft, dass die Diagnose oft zu spät gestellt wird und beschreibt einen komplizierten Verlauf mit wiederholten Krankheitsepisoden.
Thomas Lorz
Kapitel 10. Schizophrenie
Zusammenfassung
In diesem Kapitel erfahren Sie, warum eine unbehandelte Schizophrenie gefährlich sein kann, dass die frühe Diagnose besonders wichtig ist und dass Sie als Angehöriger einen wichtigen Anteil bei der Früherkennung, bei der Vorbeugung und bei der Behandlung haben. Drei Fallgeschichten zeigen, dass es verschiedene Unterformen der Schizophrenie gibt. Es wird der Krankheitsverlauf eines Mannes mit einer paranoiden Schizophrenie, mit einer Hebephrenie und mit einem schizophrenen Residualsyndrom beschrieben.
Thomas Lorz
Kapitel 11. Anhaltende wahnhafte Störung
Zusammenfassung
Glauben Sie an Geister? In der Fachwelt wird durchaus diskutiert, ob dies bereits wahnhaft ist. In diesem Kapitel lernen Sie zwischen wahnhaften und nicht-wahnhaften Gedanken, fixen Ideen und Wahnstörungen zu unterscheiden. Sie erhalten Tipps, wie man Menschen mit Wahnstörungen am besten begegnet. Im Fallbeispiel wird die Leidensgeschichte einer sozial isolierten älteren Patientin mit einem Verfolgungswahn vorgestellt.
Thomas Lorz
Kapitel 12. Alkoholabhängigkeit
Zusammenfassung
In diesem Kapitel erhalten Sie wichtige Informationen über die Alkoholabhängigkeit und über den Umgang mit dieser schweren Suchterkrankung. Alkoholabhängige Menschen verharmlosen häufig ihre Sucht. Aussagen wie „Ich bin doch kein Alkoholiker, ich kann jederzeit aufhören.“ sind typisch. Im Fallbeispiel wird der Krankheitsverlauf eines alkoholabhängigen und krankheitsuneinsichtigen Mannes vorgestellt, bei dem der Alkohol zu einer schweren Wesensänderung geführt hat. Da dringender Betreuungsbedarf bestand und der Patient geschäftsunfähig war, konnte eine Betreuung auch gegen seinen Willen angeordnet werden.
Thomas Lorz
Kapitel 13. Korsakow-Syndrom bei Alkoholabhängigkeit
Zusammenfassung
Das nach dem russischen Psychiater Sergei Korsakow benannte Korsakow-Syndrom wird in diesem Kapitel dargestellt. Korsakow lebte im 19. Jahrhundert und erkannte, dass frei erfundene Erzählungen ohne Täuschungsabsicht mit Gedächtnis- und Orientierungsstörungen bei alkoholkranken Patienten Ausdruck eines Hirnschadens sind. Sie erhalten Tipps, wie man die oft stark orientierungsgestörten Menschen unterstützen kann. Das Fallbeispiel verdeutlicht die schlechte Prognose, das Ausmaß der Persönlichkeitsveränderungen und die erheblichen Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit.
Thomas Lorz
Kapitel 14. ADHS und Crystalabhängigkeit
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden sie über die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) informiert, im Volksmund auch „Zappelphilipp-Syndrom“ genannt. Dieser Begriff geht auf das Kinderbuch „Struwelpeter“ zurück, in dem 1844 in der Figur des Zappelphilipps ein unruhiges und aufsässiges Kind beschrieben wird. Sie erfahren, dass die Symptome bis in das Erwachsenenalter fortbestehen können. Das Fallbeispiel zeigt, dass diese Störung oft mit Suchterkrankungen einhergeht und zu erheblichen Beeinträchtigungen in Schule, Ausbildung, Beruf und im Familienleben führen kann.
Thomas Lorz
Kapitel 15. Dissoziale Persönlichkeitsstörung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel informiert Sie über Persönlichkeitsstörungen, insbesondere über die dissoziale Persönlichkeitsstörung. In der Phase des Übergangs von der Kindheit zum Erwachsenenalter kommt es häufig zu Stimmungsschwankungen, impulsivem und risikosuchendem Verhalten. Deshalb ist die Abgrenzung dieses Verhaltens von psychischen Erkrankungen oft schwierig. Sie lernen Frühzeichen kennen und erfahren, dass der Rückhalt der Angehörigen für die Betroffenen in bestimmten Grenzen wichtig ist. Das Fallbeispiel stellt eine 18-jährige Frau mit einer dissozialen Persönlichkeitsstörung vor. Fehlende Krankheitseinsicht und Behandlungsbereitschaft lassen eine ungünstige Prognose vermuten.
Thomas Lorz
Kapitel 16. Anorexia nervosa
Zusammenfassung
Dieses Kapitel informiert Sie über die Anorexie, besser bekannt als Magersucht. Diese Essstörung gehört zu den psychiatrischen Störungen mit der höchsten Sterblichkeit. Trotz umfangreicher Therapieangebote sterben mehr als 10 % der Patienten. Im Fallbeispiel wird die Krankheitsgeschichte eines jungen Mannes dargestellt, der wegen seines lebensbedrohlichen Untergewichts intensivmedizinisch behandelt werden musste und danach auf eine geschlossene psychiatrische Abteilung verlegt wurde. Als Folge der Unterernährung erkennt er seine bedrohliche Gesundheitssituation nicht, drängt auf Entlassung, weshalb die Unterbringung gegen seinen Willen verlängert und eine Betreuung angeordnet werden muss.
Thomas Lorz
Kapitel 17. Posttraumatische Belastungsstörung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel erhalten Sie Informationen über die posttraumatische Belastungsstörung. Schreckliche Erlebnisse wie Katastrophen, Gewalterfahrungen, sexueller Missbrauch, lebensbedrohliche Krankheiten oder schwere Unfälle können das Leben stark belasten und Menschen regelrecht aus der Bahn werfen. Einige Menschen entwickeln daraufhin eine posttraumatische Belastungsstörung. Das Fallbeispiel handelt von einem traumatisierten Mann, der nach einem Überfall nicht fachgerecht behandelt wurde, und sich nun in einem bedenklichen psychischen Zustand befindet.
Thomas Lorz
Kapitel 18. Zwangsstörung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird die Zwangsstörung erläutert. Dass jemand auf der Treppe umkehrt um nachzusehen, ob er die Tür wirklich abgeschlossen hat, bedeutet nicht gleich, dass er eine Zwangsstörung hat. Erst wenn Gewohnheiten exzessiv werden, keinen Sinn machen und die Alltagstätigkeiten beeinträchtigen, bezeichnet man das Verhalten als zwanghaft. Sie erfahren, wie wichtig ein sicherer familiärer Rahmen für die Betroffenen im Kampf gegen den Zwang ist. Im Fallbeispiel wird ein junger Mann mit einer Zwangsstörung vorgestellt, der seit seiner Kindheit an dieser psychischen Krankheit leidet, die phasenweise dazu geführt hat, dass er in fast allen sozialen Bereichen völlig funktionsunfähig war.
Thomas Lorz
Kapitel 19. Zusatzinformationen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden rechtliche Vorsorgemaßnahmen im deutschsprachigen Ausland dargestellt. In Österreich spricht man von „Erwachsenenvertretung“ und in der Schweiz von „Beistandschaft.“ Weiterhin finden Sie hilfreiche Internetadressen von Behörden und Selbsthilfegruppen und Literaturhinweise mit wichtigen Informationen über die Krankheitsbilder, die in diesem Buch besprochen werden.
Thomas Lorz
Backmatter
Metadaten
Titel
Betreuung bei psychischen Erkrankungen
verfasst von
Dr. Thomas Lorz
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-63315-1
Print ISBN
978-3-662-63314-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-63315-1

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