Erschienen in:
22.08.2022 | Bewegungstherapie | Fokus
Krebsprävention – die Rolle der körperlichen Bewegung vor und nach einer Krebserkrankung
verfasst von:
Dr. Nora Zoth, Laura Drobe, Freerk T. Baumann
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Etwa 40 % aller Krebserkrankungen könnten durch gezielte Lebensstiländerungen verhindert werden. Inzwischen beschreiben zahlreiche Studien, dass eine Erhöhung des Bewegungsverhaltens sowie Reduktion der sitzenden Tätigkeit ein immenses Potenzial hinsichtlich primär- sowie tertiärpräventiver Effekte aufweist. Da gezielte körperliche Aktivität, auch wenn sie erst nach der Krebsdiagnose begonnen wurde, einen positiven Einfluss sowohl auf die Gesamtmortalität als auch auf die krebsspezifische Mortalitätsrate der Patienten nehmen kann, ist es nie zu spät, mit einer aktiven Lebensstiländerung zu beginnen. Dennoch bewegen sich viele Patienten v. a. nach der Krebsdiagnose zu wenig. Neben unzureichender Aufklärung und mangelnder Motivation der Patienten spielt dabei eine mancherorts suboptimale Infrastruktur eine entscheidende Rolle. Regelmäßige körperliche Aktivität sollte idealerweise ein fester Bestandteil im Rahmen der Prävention, Therapie und Rehabilitation sein. Individuelle, personalisierte Bewegungstherapie kann die Motivation zu einem langfristig bewegten Alltag erhöhen. Folglich sollten eine umfangreiche Aufklärung und flächendeckende Implementierung fachspezifischer bewegungstherapeutischer Angebote Ziel kommunaler sowie nationaler Bestrebungen sein.