Erschienen in:
01.02.2011 | Originalien
Bitte um Einverständnis in eine Hornhautspende
Bedarfsanalyse für ein Kommunikationstraining mit Augenärzten in der Spendenakquise
verfasst von:
S. Stiel, S. Salla, A. Steinfeld, L. Radbruch, P. Walter, M. Hermel
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Durch den hohen Bedarf und der deutlich geringeren Verfügbarkeit von Hornhäuten des Auges besteht eine große Hoffnung auf das Gelingen ärztlicher Akquisegespräche mit Angehörigen zum Einverständnis in eine Gewebespende. Neben der Steigerung des Erfolgs in der Spendergewinnung sollen Akquisegespräche schützend für Angehörige verlaufen und die Arbeitsbelastung des Fachpersonals gering gehalten werden. Diese Arbeit erfasst den Bedarf und Erwartungen an ein Kommunikationstraining zur Vorbereitung auf die Akquisetätigkeit.
Methode
Im September und Oktober 2009 wurde unter allen Akquiseärzten, die in der Hornhautbank arbeiten bzw. gearbeitet haben, eine Bedarfanalyse für ein Kommunikationstraining vorgenommen. Auf 10-stufigen numerischen Rangskalen wurde das Ausmaß der fachlichen, emotionalen und persönlichen Vorbereitung, das Ausmaß der Einschätzung eines Kommunikationstrainings als sinnvoll, notwendig und hilfreich sowie die durchschnittliche und höchste Belastung und Bereitschaft zur Ausübung der Akquise erfragt.
Ergebnisse
Die Studienteilnehmer fühlten sich fachlich, emotional und in ihrer persönlichen Überzeugung nur mittelmäßig auf die Tätigkeit vorbereitet und erachteten ein Kommunikationstraining für in hohem Maß sinnvoll, notwendig und hilfreich. Bei mittlerer durchschnittlicher Arbeitsbelastung mit kurzfristigen Hochbelastungsphasen bestand nur eine moderate Bereitschaft zur weiteren Ausführung dieser Tätigkeit.
Diskussion
Durch klare Hinweise auf eine nicht als ausreichend empfundene Vorbereitung auf die Akquisetätigkeit und als hoch empfundene Arbeitsbelastung wurde ein Kommunikationsseminar mit einem spezifischen Training der Akquisetelefonate entwickelt. Dieses Training entspricht bedarfsgemäß sowohl den Wünschen und Erwartungen des ärztlichen Personals als auch den am ehesten beeinflussbaren Variablen im Hinblick auf die Erfolgsquote bei der Spendenakquise.