Erschienen in:
24.01.2023 | Computertomografie | Leitthema
Routinecomputertomographie zur Analyse der Körperzusammensetzung – Erfahrungen bei Intensivpatient:innen
verfasst von:
Dr. Geraldine de Heer, Dr. Jennifer Erley, Dr. Marius Kemper, Dr. Alexandru Ogica, Dr. Theresa Weber, Dr. Isabel Molwitz
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Die Erfassung des Ernährungsstatus von Intensivpatient:innen wird in aktuellen Leitlinien empfohlen und sollte die Beurteilung des Muskelstatus beinhalten. Eine geeignete apparative Methode stellt die Analyse von Routinecomputertomographien (CT), die gerade bei kritisch Kranken häufig durchgeführt werden, dar. Mithilfe spezieller Softwares werden einzelne CT-Schichten bearbeitet und verschiedene Parameter, wie Muskelfläche, Muskeldichte oder der Fettgewebeanteil, dargestellt und quantifiziert. Es konnte gezeigt werden, dass die Erfassung des Skelettmuskulaturquerschnitts im Bereich der Lendenwirbelsäule sehr gut mit der Gesamtkörpermuskulatur korreliert. Es gibt definierte, wenn auch populationsabhängige, Cut-off-Werte, mit deren Hilfe die Diagnose einer Sarkopenie gestellt werden kann. Die Überprüfung einer individuellen Ernährungstherapie kann durch Beurteilung repetitiver CT-Untersuchungen erfolgen. Die stetig wachsende Datenlage bestätigt, dass das Verfahren in der Intensivmedizin einen wertvollen Beitrag zur Erhebung der Körperzusammensetzung liefern kann. Die meisten der aktuell verfügbaren Softwares erfordern eine zeitaufwendige Bearbeitung der CT. Mittlerweile vereinzelt verfügbare automatisierte Programme, die den Großteil der manuellen Bearbeitung überflüssig machen, könnten in Zukunft die Methode noch attraktiver machen. Das Risiko eines Intensivtransports zur CT bzw. die Strahlenbelastung können grundsätzlich nur bei sicherer medizinischer Indikation für eine CT gerechtfertigt werden. Eine verfügbare CT sollte beim Intensivpatienten auch zur Analyse der Körperzusammensetzung genutzt werden.