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Erschienen in: Gynäkologische Endokrinologie 2/2021

01.05.2021 | Corpus-luteum-Insuffizienz | Einführung zum Thema

Lutealphase – neue Entwicklungen im Kontext der assistierten Reproduktion

verfasst von: Prof. Dr. med. G. Griesinger, M.Sc.

Erschienen in: Gynäkologische Endokrinologie | Ausgabe 2/2021

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Auszug

Eine Störung der Endokrinologie der Follikelreifung und Ovulation kann in einem Lutealphasendefekt münden, wie bei Frauen mit Subfertilität gehäuft beobachtbar. Aber auch reproduktionsmedizinische Maßnahmen haben signifikante Auswirkungen auf die Lutealphase und die Frühschwangerschaft. Eine ovarielle Stimulation mit Reifung von zahlreichen Follikeln kann beispielsweise eine Lutealphaseninsuffizienz auslösen. Zur Sekundärprävention von schweren Überstimulationssyndromen [1] hat sich zunehmend die Verwendung einer Bolusdosis eines Gonadorelin(GnRH)-Agonisten anstatt von humanem Choriongonadotropin zur Induktion der meiotischen Reifeteilung im Kontext der ovariellen Stimulation durchgesetzt [2]. Der GnRH-Agonisten-Verabreichung folgt rasch die Luteolyse, sodass die vasoaktiven Substanzen der Corpora lutea die Überstimulation nicht befeuern, der damit einhergehende Lutealphasendefekt ist jedoch so ausgeprägt, dass nach mehr als 15 Jahren Forschung kein Konsens besteht, wie die optimale Lutealphasensubstitution mit Sexualsteroiden gestaltet werden sollte [3, 4]. Die zunehmend häufigere Übertragung von Embryonen nach Kryokonservierung ist ein weiteres Problemfeld. Es wird geschätzt, dass global mehrheitlich sog. „artifizielle“ menstruelle Zyklen, in denen Ovulation und Corpus-luteum-Bildung unterdrückt werden, um das Zeitfenster optimaler endometrialer Rezeptivität zu steuern, zu diesem Zweck genutzt werden. In einem artifiziellen Zyklus ist jedoch nicht nur die Induktion der endometrialen Rezeptivität, sondern auch die Frühschwangerschaft gänzlich von einer exogenen Steroidsubstitution abhängig – ein endokrinologisches Extremszenario mit möglicherweise negativen Folgen für Mutter und Kind [5]. …
Literatur
3.
5.
Zurück zum Zitat von Versen-Höynck F, Narasimhan P, Selamet Tierney ES et al (2019) Absent or excessive corpus luteum number is associated with altered maternal vascular health in early pregnancy. Hypertension 73(3):680–690CrossRef von Versen-Höynck F, Narasimhan P, Selamet Tierney ES et al (2019) Absent or excessive corpus luteum number is associated with altered maternal vascular health in early pregnancy. Hypertension 73(3):680–690CrossRef
9.
Zurück zum Zitat von Versen-Höynck F, Schaub AM, Chi YY et al (2019) Increased preeclampsia risk and reduced aortic compliance with in vitro fertilization cycles in the absence of a corpus luteum. Hypertension 73(3):640–649CrossRef von Versen-Höynck F, Schaub AM, Chi YY et al (2019) Increased preeclampsia risk and reduced aortic compliance with in vitro fertilization cycles in the absence of a corpus luteum. Hypertension 73(3):640–649CrossRef
Metadaten
Titel
Lutealphase – neue Entwicklungen im Kontext der assistierten Reproduktion
verfasst von
Prof. Dr. med. G. Griesinger, M.Sc.
Publikationsdatum
01.05.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Gynäkologische Endokrinologie / Ausgabe 2/2021
Print ISSN: 1610-2894
Elektronische ISSN: 1610-2908
DOI
https://doi.org/10.1007/s10304-020-00375-2

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