Erschienen in:
01.10.2006 | Kasuistiken
Das solitäre intraparotideale Neurofibrom des N. facialis
Symptomatik, Biologie und Management
verfasst von:
O. Fierek, R. Laskawi, Prof. Dr. E. Kunze
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2006
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Zusammenfassung
Neurogene Tumoren der Ohrspeicheldrüse sind extrem selten. Wir berichten über einen Fall eines solitären intraparotidealen Neurofibroms des N. facialis bei einer 55-jährigen Patientin, die eine über 2 Jahre andauernde schmerzlose Schwellung präaurikulär links ohne Parese des N. facialis aufwies. In der Magnetresonanztomographie kam eine scharf begrenzte kugelige Raumforderung im Bereich der linken Glandula parotis zur Darstellung. Intraoperativ fand sich ein Tumor im Verlauf des Hauptstammes des N. facialis, bei dem es sich histopathologisch um ein Neurofibrom handelte. Da solitäre intraparotideale Neurofibrome durch ein sehr langsames Wachstum gekennzeichnet sind und keine Tendenz zur malignen Entartung besteht, wurde der Tumor belassen, um den N. facialis zu schonen. Der schleichende mehrmonatige bis mehrjährige klinische Verlauf und die blande unspezifische Symptomatik sind typisch für intraparotideale Neurofibrome des N. facialis. Das therapeutische Konzept muss von Fall zu Fall individuell erstellt werden. Grundsätzlich sollte ein konservatives Management mit dem Ziel einer Funktionserhaltung des N. facialis Vorrang vor einem radikalen operativen Vorgehen mit Segmentresektion des N. facialis haben.