Erschienen in:
01.05.2010 | Leitthema
Demografischer Wandel
Anforderungen an das Versorgungssystem und Lösungsansätze am Beispiel Mecklenburg-Vorpommern
verfasst von:
K. Fendrich, N. van den Berg, U. Siewert, Prof. Dr. W. Hoffmann, MPH
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Die Zunahme der absoluten Anzahl älterer Menschen führt zu einem Anstieg der Patientenzahlen mit chronischen Erkrankungen und Multimorbidität sowie der Inanspruchnahme des medizinischen Versorgungssystems. In Mecklenburg-Vorpommern verläuft der demografische Wandel besonders rasch und ausgeprägt. Ziel des Beitrages ist es, Konsequenzen der Veränderung der Bevölkerungsstruktur für das medizinische Versorgungssystem darzustellen. Anhand konkreter Beispiele für Mecklenburg-Vorpommern werden innovative Lösungsmodelle zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung vorgestellt. Hierzu gehören die Eröffnung von Zweigpraxen, Medizinische Versorgungszentren, Delegationsmodelle, ambulante Betreuungsmanager, Telemedizin und eine stärkere sektorübergreifende Vernetzung. Im demografischen Wandel werden die begleitende Betreuung, eine adäquate Symptomkontrolle, der Kompetenzerhalt, die Bewahrung einer möglichst langen selbstständigen Lebensführung bei hoher Lebensqualität und die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe zu prioritären Zielen der medizinischen Versorgung. Neben der Effektivität und Ergebnisqualität in Bezug auf diese Ziele muss bei neuartigen Versorgungsmodellen gleichzeitig die gesundheitsökonomische Effizienz auf Bevölkerungsebene unter realen Versorgungsbedingungen nachgewiesen werden.