Erschienen in:
01.04.2003
Der Natrium-Jodid-Symporter (NIS)
Pathophysiologische, diagnostische und therapeutische Bedeutung
verfasst von:
Dr. C. Spitzweg
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2003
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Zusammenfassung
Der Natrium-Jodid-Symporter (NIS) vermittelt als intrinsisches Membranprotein den aktiven Transport von Jodid nicht nur in die Schilddrüse sondern auch eine Reihe weiterer Organe, insbesondere die laktierende Brustdrüse. Aufgrund seiner zentralen Rolle beim thyreoidalen Jodtransport öffnete die Klonierung des NIS-Gens vor 6 Jahren ein neues, spannendes und breit gefächertes Kapitel in der Schilddrüsenforschung. Sie ermöglichte die Untersuchung der thyreoidalen und extrathyreoidalen Expression und Regulation von NIS, sowie die Charakterisierung seiner pathophysiologischen und therapeutischen Bedeutung bei benignen und malignen Schilddrüsenerkrankungen. Daneben bildet der Symporter die Grundlage der diagnostischen Schilddrüsenszintigraphie sowie der therapeutischen Anwendung von Radiojod bei der Behandlung von Schilddrüsenkarzinomen und ihrer Metastasen. Die Möglichkeit des gezielten NIS-Gentransfers in nichtthyreoidale Tumore und der Nachweis endogener NIS-Expression in der Mehrzahl der Mammakarzinome eröffnen darüber hinaus vielversprechende Perspektiven für die diagnostische und therapeutische Anwendung von NIS auch außerhalb der Schilddrüse.