Erschienen in:
01.06.2009 | Leitthema
Diagnostik der Glomerulonephritiden
verfasst von:
PD Dr. S.M. Weiner, R. Waldherr, J. Kriegsmann
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Glomerulonephritiden treten häufig bei Patienten mit rheumatischen Systemerkrankungen, insbesondere bei Kollagenosen und Vaskulitiden auf. Klinisch werden das nephrotische Syndrom und das nephritische Syndrom unterschieden, bei rasch auftretender Verschlechterung der Nierenfunktion spricht man von einer rapid progressiven Glomerulonephritis. Die Differenzialdiagnose der Glomerulonephritis kann anhand von Urinsediment, Ausmaß der Proteinurie und der Niereninsuffizienz sowie serologischer Befunde eingegrenzt werden. Der Nachweis von Akanthozyten und Zellzylindern im Urin weist auf eine schwere Glomerulonephritis oder Vaskulitis hin. Eine Nierenbiopsie ist erforderlich, um die definitive Diagnose stellen zu können. Allerdings können einem morphologischen Reaktionsmuster wie der membranösen Glomerulonephritis verschiedene Krankheitsprozesse zugrunde liegen und bei einem spezifischen Krankheitsprozess verschiedene morphologische Reaktionsmuster auftreten. Die rapid progressive Glomerulonephritis ist ein nephrogischer Notfall und muss früh diagnostiziert und therapiert werden, um ein dialysepflichtiges Nierenversagen zu verhindern.