Erschienen in:
01.02.2013 | Leitthema
Die Organisation geburtshilflicher Versorgung unter juristischen Aspekten
verfasst von:
R.-W. Bock, S. Griebeling
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Für Ärzte ist das forensische Risiko im Zusammenhang mit ihrer Berufsausübung während der vergangenen Jahrzehnte kontinuierlich gestiegen. Nach Schätzungen werden in Deutschland wegen des Vorwurfs fehlerhafter Behandlung jährlich über 10.000 neue Zivilverfahren anhängig gemacht und über 3000 staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren eingeleitet (Ulsenheimer, Arzthaftungs- und Strafrecht, S. 2, 2006). Daneben ist die nach wie vor zunehmende Zahl von Verfahren vor Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen zu veranschlagen. Von dieser Entwicklung ist insbesondere auch die Geburtsmedizin betroffen, wobei aus der Natur der Sache folgend hinsichtlich schwerstgeschädigter Neugeborener regelmäßig hohe Schadenssummen in Rede stehen. Hinter dem Vorwurf fehlerhafter Behandlung sowie auch mangelhafter Aufklärung steht bzw. verbirgt sich vielfach auch der Vorwurf unzureichender Organisation. Infolgedessen kommt dem Organisationsaspekt gerade bei der geburtshilflichen Versorgung besondere Bedeutung zu.