Erschienen in:
11.04.2016 | EKT | Fortbildung
Psychiatrische Kasuistik
Katatonie
verfasst von:
Dr. med. Francesca Regen
Erschienen in:
NeuroTransmitter
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Ausgabe 4/2016
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Auszug
Eine 78-jährige Patientin stellte sich zur elektiven stationären Aufnahme vor und berichtete bei Aufnahme, seit etwa neun Monaten an einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit, Antriebslosigkeit, Interessensverlust, sozialem Rückzug, Durchschlafstörungen, innerer Unruhe und Angstzuständen zu leiden. Auch habe sie deutliche Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen bemerkt, sei kaum belastbar und habe zeitweise Ängste, die Orientierung zu verlieren. Sorge bereitete ihr auch eine vermehrte Sturzneigung. So sei sie in den vergangenen sechs Monaten mehrfach gestürzt. Daneben bestünde ein Appetit- mit Gewichtsverlust. Seit den 1980er-Jahren sei eine bipolar affektive Störung bei ihr bekannt. Seit etwa zehn Jahren nehme sie regelmäßig 2 – 3 mg Lorazepam täglich ein. Fremdanamnestisch war durch den Ehemann zu erfahren, dass die Patientin den ganzen Tag im Bett verbringe, sie stehe allenfalls zur Nahrungsaufnahme und zur Körperpflege auf. Er müsse sie mit viel Mühe zu Aktivitäten motivieren, vereinzelt gäbe es plötzlich auch „gute Tage“, an denen sie „wie ausgewechselt“ sei und so wie früher aktiv und kommunikativ sei. Auch sei sie gelegentlich nachts plötzlich mehrere Stunden aktiv, räume dann auf oder koche. Lorazepam helfe insbesondere bei Angst- und Unruhezuständen. …