Erschienen in:
08.02.2023 | Enterostoma | Leitthema
Therapie des tiefen anterioren Resektionssyndroms (LARS)
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. Andreas D. Rink
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Die Therapie des tiefen anterioren Resektionssyndroms („low anterior resection syndrome“, LARS) beinhaltet neben Maßnahmen zur Beckenbodenrehabilitation durch multimodale Physiotherapie eine optimale diätetische und medikamentöse Stuhlregulation sowie die Anwendung von Entleerungshilfen in Form von Suppositorien und Klysmen. Letztere haben zudem den Vorteil, dass sie Patienten auf die retrograde anale Irrigation vorbereiten können, die das effektivste Verfahren zur Behandlung des schweren LARS darstellt. Ist die anale Irrigation nicht erfolgreich oder kann sie nicht durchgeführt werden, kann als weiterer Therapieversuch ein neuromodulatorisches Verfahren zum Einsatz kommen, wobei die perkutane tibiale Nervenstimulation (PTNS) in ihrer Wirksamkeit mit höherwertigeren Studien belegt ist als die wahrscheinlich nachhaltiger wirksame Sakralnervenstimulation (SNS). Führen alle diese Verfahren nicht zum Erreichen einer befriedigenden Lebensqualität, kann der Versuch der antegraden Irrigation über eine perkutane Zökostomie oder ein Malone-Stoma diskutiert werden. Als Alternative muss aber in dieser Situation auch die Anlage eines definitiven Stomas mit den Betroffenen besprochen werden.