Erschienen in:
29.03.2022 | Epilepsie | Leitthema
Besonderheiten des EEGs im Alter
verfasst von:
Univ. Prof. DI. Dr. Christoph Baumgartner, Johannes P. Koren, Linda Asamoah-Ackwonu, Susanne Pirker
Erschienen in:
Clinical Epileptology
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Besonderheiten und Bedeutung des EEGs in der Diagnostik der Altersepilepsie.
Fragestellung
Spielen Routine-EEG und Video-EEG-Monitoring eine Rolle in der Diagnostik der Altersepilepsie?
Material und Methode
Selektive Literaturrecherche.
Ergebnisse
Die Inzidenz von epilepsietypischen Potenzialen (ETPs) im EEG bei neu diagnostizierten Epilepsien im Alter variiert zwischen 16,6 und 82,6 %, die gewichtete mittlere Inzidenz beträgt 38,7 %. Die Inzidenz von ETPs kann durch ein kurzes Intervall zwischen dem letzten Anfall und der EEG-Untersuchung sowie durch einen Schlafanteil signifikant erhöht werden. Es zeigen sich ganz überwiegend fokale ETPs, die zumeist temporal lokalisiert sind. ETPs können signifikant häufiger bei Patienten mit epileptogenen Läsionen in der MRT (insbesondere bei Tumoren) abgeleitet werden. Das Video-EEG-Monitoring ist eine wertvolle Methode für die speziell im Alter durch eine große Zahl von Differenzialdiagnosen und Komorbiditäten komplizierte Epilepsiediagnostik, führt nach einer kurzen Ableitdauer in den meisten Fällen zu einer korrekten Diagnose und sollte deshalb bei dieser Patientengruppe vermehrt eingesetzt werden.
Schlussfolgerungen
Routine-EEG und Video-EEG-Monitoring sind wesentliche Methoden in der Diagnose von Altersepilepsien.