Erschienen in:
31.05.2021 | Erektile Dysfunktion | Leitthema
Der „richtige“ Patient für die Implantatchirurgie in der Urologie
Warum Patientenselektion, Aufklärung und Patientenkommunikation so wichtig für die Patientenzufriedenheit sind
verfasst von:
Dr. C. Leiber, Dr. A. Katzenwadel, Dr. D. Schlager
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
Bei der urologischen Implantatchirurgie im Bereich der erektilen Dysfunktion und der Belastungsharninkontinenz spielt für den späteren Behandlungserfolg die richtige Patientenselektion eine entscheidende Rolle. Durch eine leitliniengerechte Indikationsstellung werden wissenschaftlich dokumentierte Zufriedenheitsraten sowohl für Penisimplantate als auch für den artifiziellen Sphinkter von in der Regel > 90 % erreicht. Je nach Art der Auswertung sind dementsprechend aber auch zwischen 5–30 % der Patienten mit dem Ergebnis ihrer Operation nicht zufrieden. In diesem Zusammenhang kommt der sachgerechten Aufklärung des Patienten vor einem entsprechenden operativen Eingriff in der urologischen Prothetik eine Schlüsselrolle zu. Hierbei muss eine realistische Einschätzung der möglichen Komplikationen und Risiken vorgenommen werden und insbesondere unrealistische Erwartungen der Patienten sollten unbedingt korrigiert werden. Eine gute Kommunikation mit dem Patienten ist hierfür eine wesentliche Voraussetzung. Speziell bei Revisionseingriffen oder Patienten mit Risikofaktoren ist die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen und damit späterer Unzufriedenheit deutlich erhöht. Auch die Einbeziehung der Partnerin/des Partners spielt für die spätere Patientenzufriedenheit im Bereich der urologischen Implantatchirurgie eine große Rolle. Schließlich gibt es eine Gruppe von Patienten, bei denen das Risiko einer späteren Unzufriedenheit besonders groß ist. Dies sind Patienten mit zwanghaft/obsessivem Verhalten, mit unrealistischen Erwartungen, nach Revisionseingriffen, mit einem hohen Anspruchsdenken sowie solche Patienten, die reale Gegebenheiten ihrer Erkrankung leugnen, multiple Operateure aufsuchen oder psychiatrische Erkrankungen haben (bezeichnet als CURSED-Patienten).