Erschienen in:
01.04.2005 | Schwerpunkt: Frühdiagnostik in der Inneren Medizin
Frühdiagnostik kolorektaler Tumorleiden
verfasst von:
C. Lamberti, Prof. Dr. T. Sauerbruch
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Das kolorektale Karzinom (KRK) zählt in den westlichen Industrieländern zu den häufigsten malignen Tumoren und ist mit einer hohen Mortalität assoziiert. Das mittlere Lebenszeitrisiko für ein KRK beträgt in Deutschland etwa 6%. Menschen über 50 Jahre, Verwandte von Patienten mit Adenomen oder kolorektalem Karzinom, Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen sowie Menschen, bei denen der Verdacht auf ein erbliches kolorektales Karzinom besteht, weisen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko auf. Der Nutzen einer systematischen Vorsorge für das KRK ist belegt, da durch die rechtzeitige Entfernung von präkanzerösen Läsionen ein invasiver Tumor verhindert werden kann. Untersuchungsmethode der Wahl ist bislang die komplette Rektokoloskopie, die virtuelle Kolonographie könnte in Zukunft eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Symptomlose Personen mit durchschnittlichem Erkrankungsrisiko wird eine erste Vorsorgekoloskopie ab dem 50. Lebensjahr und bei unauffälligem Befund eine Verlaufsuntersuchung nach 10 Jahren empfohlen. Sind in einer Familie früh kolorektale Adenome oder Karzinome aufgetreten, ist eine Koloskopie 10 Jahre vor der frühest aufgetretenen Neoplasie, aber spätestens ab dem 40. Lebensjahr sinnvoll. Familien mit hereditärem KRK benötigen einen speziellen Vorsorgeplan.