Erschienen in:
01.08.2014 | Leitthema
Genetik primärer Kopfschmerzen
verfasst von:
PD Dr. T. Freilinger
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Die Migräne hat eine erhebliche genetische Komponente. Klassischer Vertreter monogener Migräneformen ist die familiäre hemiplegische Migräne, für die bisher 3 ursächliche, von Mutationen betroffene Gene identifiziert wurden; Arbeiten an transgenen Tiermodellen haben entscheidend zu einem besseren Verständnis der molekularen Pathophysiologie dieser monogenen Modellerkrankung, aber auch der Migräne insgesamt beigetragen. Daneben existieren auch andere (seltenere) monogene Migräne-Formen, z. B. im Rahmen hereditärer meist vaskulärer Syndrome, wie z. B. CADASIL. Auf der anderen Seite stehen die häufigen Migräneformen, die genetisch komplex sind. In diesem Bereich wurden in den letzten wenigen Jahren durch große genomweite Assoziationsstudien die ersten robusten genetischen Risikofaktoren identifiziert, wobei sich das Feld dynamisch weiterentwickelt. Die vorliegende Überblicksarbeit stellt den aktuellen Wissensstand zur Migränegenetik dar; Schwerpunkte bilden die Themen hemiplegische Migräne und die jüngsten Ergebnisse zu den häufigen Migräneformen. Als Ausblick werden auch präliminäre Befunde zur Genetik anderer primärer Kopfschmerzerkrankungen wie Clusterkopfschmerz oder Spannungskopfschmerz besprochen.