Erschienen in:
27.10.2017 | Originalien
Gesunde Arbeit in Pionierbranchen (GAP)
Industrie 4.0 in der Halbleiterbranche – 2 Fallstudien
verfasst von:
Dr. S. Drössler, A. Steputat, G. Baranyi, D. Kämpf, A. Seidler
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
|
Ausgabe 3/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die zunehmende Bedeutung von modernster Informations- und Kommunikationstechnik in der Produktion, die zunehmende Digitalisierung und intelligente Fertigungssteuerung als Merkmale von Industrie 4.0 stellen auch den Arbeits- und Gesundheitsschutz (AGS) vor neue Herausforderungen. Noch ist wenig bekannt, welche gesundheitlichen Folgen der technologische Wandel mit sich bringt.
Methodik
In 2 Unternehmen der Halbleiterindustrie (Hersteller, Zulieferer) wurden leifadengestützte Experteninterviews mit jeweils 7 Beschäftigten verschiedener Bereiche durchgeführt. Die transkribierten Interviews wurden mit MAXQDA ausgewertet und einer thematischen Analyse unterzogen.
Ergebnisse
Beide Unternehmen sind durch einen unterschiedlichen Stand der Technik gekennzeichnet, doch zeigt sich übergreifend, dass die Beschäftigten kontinuierlich Veränderungen ausgesetzt sind, die Anpassungsleistungen erforderlich machen. So sind Qualifizierungsmaßnahmen und steigende Anforderungen an die Beschäftigten ein wichtiges Thema.
Diskussion
Während körperlich schwere Arbeit zunehmend von Technik übernommen werden kann und damit an Bedeutung verliert, ergeben sich im Zusammenhang mit einem Zuwachs an Überwachungs- und Entscheidungserfordernissen eher psychische Belastungen. Die Gestaltung des AGS und die Schaffung gesundheitsförderlicher Arbeit müssen die Veränderungen von Belastungen genauso berücksichtigen wie das Weiterbestehen klassischer Gefährdungen.