Erschienen in:
13.10.2023 | Hemikolektomie | How I do it
Der Lateral-to-medial-Approach der kompletten mesokolischen Exzision
verfasst von:
Sebastian Murad Rabe, Matthias Mehdorn, Ines Gockel, PD Dr. med. Sigmar Stelzner
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 6/2023
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Zusammenfassung
Die komplette mesokolische Exzision (CME) bei der operativen Therapie des Kolonkarzinoms, welche 2009 von Werner Hohenberger propagiert wurde, beinhaltet die Präparation in vorgegebenen anatomischen Schichten mit zentraler Absetzung der versorgenden Gefäße, um eine maximale lokale Radikalität mit maximaler Lymphknotenausbeute zu erzielen. Auch für die minimal-invasiven Techniken konnten mittlerweile bessere Kurzzeitergebnisse bei vergleichbaren onkologischen Langzeitergebnissen nachgewiesen werden. Um diese Ziele zu erreichen und der teilweise komplexen anatomisch-vaskulären Variabilität gerecht zu werden, existieren mittlerweile verschiedene Varianten der Präparation in den embryonalen Schichten. Der minimal-invasive Lateral-to-medial-Approach stellt dabei eine Weiterentwicklung des historisch offenen Verfahrens dar und hat seine Vorteile im treffsicheren Auffinden der anatomischen Schichten gleich zu Beginn der Operation. Die sensiblen retroperitonealen Strukturen auf beiden Seiten sowie Duodenum, Pankreas und der Truncus pancreaticogastrocolicus bei der laparoskopischen Hemikolektomie rechts mit CME können sicher geschont werden. Schäden des Plexus hypograsticus superior und der Nn. hypogastrici sind selten, und das regionale Lymphabflussgebiet wird bei der retrofaszialen Separation nicht eröffnet, was möglicherweise onkologische Vorteile bietet. In diesem Beitrag wird das Verfahren bei der laparoskopischen Hemikolektomie links und rechts mit CME detailliert beschrieben. In einem kurzen Literaturüberblick werden die verschieden Verfahren diskutiert.